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The Art of BioShock Infinite

Aus den in diesem exquisiten Band versammelten Designstudien könnte man glatt eine Handvoll weitere Spiele zaubern.

(C) Splitter Verlag / The Art of BioShock Infinite / Zum Vergrößern auf das Bild klickenSo kann's gehen: Im März 2013 wurden mit dem Release von "BioShock Infinite" die durch den Unbill des Winters gefrorenen Zockerherzen weltweit aufgetaut und im Sturm genommen. Irrational Games, in der Zwischenzeit von seinem Boss Ken Levine aufgelöst, hatte sich gleich nach dem phänomenalen "BioShock" von 2007 an die Arbeit an einem Nachfolger mit gänzlich verändertem Setting gemacht (und das ebenfalls in Rapture angesiedelte Sequel "BioShock 2" den Kollegen von 2K Marin überlassen).


Statt dem kühlen Nass, in dem man inmitten von Big Daddys und Little Sisters herumstreifen musste, ging es in die Stadt Columbia, die durch die Wunder der Technik am Himmel schwebt. Hier sind der religiöse Eiferer Father Comstock und seine Anhängerschaft dem vorgeblich sündigen Treiben der Erde entkommen, um als wahre Amerikaner die Banner von Glauben und Tugend hochzuhalten. Tatsächlich brodelt es aber hinter der quietschbunten Fassade, die den Einwohnern geboten wird, mittendrin statt nur dabei ist der ehemalige Pinkerton-Agent Booker DeWitt, der die junge Elizabeth heimbringen soll und in dessen virtuelle Haut wir schlüpfen.


Aus einem zunächst simpel scheinenden Auftrag, um seine Spielschulden bei dubiosen Personen zu begleichen, wird eine wahre Achterbahnfahrt der Gefühle mit bleihaltiger Luft, ungewollten Flugstunden und Reisen in andere Dimensionen – kurz: Ein meisterlich inszeniertes Videogame-Spektakel, das Höchstwertungen en masse abgestaubt hat. Dass für eine derartige Multi-Millionen-Dollar-Produktion intensive Vorarbeiten nötig sind, wird von Spielern oft wenig Beachtung geschenkt, schließlich zählt nur das fertige Produkt.


Um diese bei manchen schiefe Optik zu korrigieren, gibt's aber im konkreten Fall "The Art of Bioshock Infinite", mit dem Splitter analog zum ebenfalls erhältlich Pendant zu "Mass Effect" löblicherweise ins Feld der Artbooks einsteigt. Eingeleitet von einem Vorwort von Irrational-Boss Ken Levine, der auch dem letzten Möchtegern-Spielentwickler allenfalls bestehende Illusionen über die angebliche Leichtigkeit dieses Jobs rauben wird, folgt eine wahre Schatzkiste an Sketches, Skizzen, Designs und Vorstudien, die den harten Weg von der Idee bis hin zur Verwendung im Videogame dokumentiert.


Erfreulicherweise wird dabei besonders auf jene Elemente Wert gelegt, die den Sprung in "BioShock Infinite" nicht oder zumindest nur in veränderter Form geschafft haben. Und so gibt es viele gruselige Zeitgenossen zu sehen, die nicht vor Bookers Schießeisen auftauchen, aber jedem Gruselkabinett zur Ehre gereicht hätten oder Kostümentwürfe von Elizabeth, mit denen man ohne Probleme eine ganze Modenschau bestücken könnte. Gedruckt auf hochwertiges Papier und, wie es bei Splitter Usus ist, im edlen Hardcover-Einband, ist "The Art of Bioshock Infinite" ein wunderbarer Einblick nicht nur für Fans des Franchise, sondern generell alle Interessenten zeitgenössischer (Videospiel-)Kunst!


 
# # # Andreas Grabenschweiger # # #




Publisher: Splitter Verlag


 
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