Durch ein Komplott ihrer jeweiligen Erzfeinde treffen Superman und Shazam erstmals aufeinander.
Die Geschichte von Shazam ist nicht gerade arm an Irrungen und Wirrungen. Das Debüt feierte der junge Billy Batson, der sich durch das Aussprechen des Wortes "Shazam" in einen mit den Kräften von sechs Göttern gesegneten Streiter für das Gute verwandelt, in "Whiz Comics" 2 mit Coverdatum Februar 1940. Die vom Verlag Fawcett Comics verlegten Abenteuer gelten als erfolgreichster Superhelden-Titel der 1940er Jahre, überflügelten sogar Superman und wurden noch vor diesem auch als zwölfteiliges Serial für das Kino umgesetzt. Fortgesetzte Rechtsstreitigkeiten mit DC aufgrund von Plagiatsvorwürfen führten 1953 zur Einstellung der Serie, wobei Letztere den Charakter 1972 lizensierten und seit 1991 alle Rechte an ihm besitzen.
Zum Jahreswechsel 2005/06 erschien in den USA die vierteilige Miniserie "Superman/Shazam: First Thunder", die das erste Aufeinandertreffen der beiden Helden erzählt. Durch ein Arrangement mit Supies Erzfeind Lex Luthor gelingt es Shazams Gegenspieler Dr. Sivana, dessen geheime Identität herauszufinden. In Fawcett City, seiner Heimatstadt, kommt es schließlich zum Showdown, nachdem Anhänger eines Kults auch hier Artefakte aus dem Museum gestohlen hat, um eine Art satanischen Gegenspieler von Superman und Shazam zu beschwören.
Autor Judd Winick gelingt es auf kurzweilige Art, sowohl die Gemeinsamkeiten der beiden titelgebenden Charaktere – ihre teils sehr ähnlichen Kräfte – als auch ihre Unterschiede herauszuarbeiten: Da ist einerseits der erfahrene, abgeklärte Superman, andererseits der naive Jugendliche, dem schließlich aufgrund eines tragischen Zwischenfalls die Sicherungen durchzubrennen drohen. Abgesehen von dem "out of character"-Moment, dass beide das Museum, in das soeben eingebrochen wurde, verlassen, um auf einem Berg einen Plausch zu halten, eine solide Lektüre, sehr "Animated"-mäßig illustriert von Joshua Middleton. Als Extra gibt es diesmal eine Story aus "Superman" 276 von 1974 zu lesen.