Flash Thompson avancierte 2011 nicht nur zum neuen Venom, sondern auch zur Gefahr für seine Liebsten.
Da soll noch einer sagen, dass Veränderung in Superhelden-Comics keinen Platz hat – zumindest was den außerirdischen Symbionten betrifft, der nach
"Secret Wars" Spider-Mans schwarzes Kostüm und später
in Verbindung mit Eddie Brock zu dessen Erzfeind wurde, trifft dieser Allgemeinposten nicht zu. Schließlich machten nicht nur diverse Ableger (wie der berühmt-berüchtigte Carnage), sondern auch Venom selbst die Runde im Marvel-Universum, bis Flash Thompson im Rahmen einer neuen, 2011 gestarteten Serie zu seinem neuen Wirt auserkoren wurde. Und das sogar von höchster Stelle.
Niemand Geringerer als die US-Regierung nämlich schickt den einstigen Highschool-Peiniger von Peter Parker und Corporal, der im Irakkrieg seine Beine verloren hat, auf streng geheime Einsätze. Sein Zusammenspiel mit dem Symbionten soll dabei auf maximal 48 Stunden beschränkt werden, um eine Übernahme des menschlichen Trägers zu verhindern, doch dieser hehre Vorsatz ist bereits bei einer der ersten Missionen im Wilden Land passé. Dorthin und später nach New York führt die Spur einer Ladung von Vibranium, bekanntlich einem äußerst harten und somit begehrten Metall, nach dem Jack O'Lantern und sein unbekannter Auftraggeber die kriminellen Hände ausstrecken.
Rick Remender, der sich während seiner Arbeit für Marvel weiteren Antihelden wie dem Punisher und der X-Force widmete, lässt Flash Thompson perfiderweise von einer Sucht (Alkohol) in die nächste (die drohende Verschmelzung mit Venom) stolpern und kombiniert dessen tragische Familiengeschichte mit einer rasanten und von Zeichner Tony Moore ("The Walking Dead") stimmungstechnisch toll umgesetzten Action-Hetzjagd durch die Unterwelt des Marvel-Universums. Vorwissen in Sachen außerirdischer Symbionten ist nicht nötig, dafür sorgt die wie immer informative Einleitung, sodass sich auch Venom-Rookies sofort in die Lektüre stürzen können.