Die Spannungen zwischen Menschen und Vampiren verschärfen sich, doch die falsche Mina hat nicht die Absicht, daran etwas zu ändern.
Für spitzzahnige Zeitgenossen, die bekanntlich ewig (oder zumindest lange) jung bleiben, sind vier Jahre ein Klacks. Für Fans von "Dance in the Vampire Bund" hingegen eine halbe Ewigkeit, denn der vorangegangene
sechste Band erblickte immerhin Ende 2012 das Licht der hiesigen Verkaufsregale. Mehrmals wurde der abschließende siebte angekündigt und mehrmals verschoben, doch jetzt hat das Warte endlich ein Ende und wir erfahren, wie es in der unterirdischen Tempelanlage weitergeht, die Mina mitten im Amazonasgebiet entdeckt hat. Dort findet sie ihre seit Jahrtausende schlafende Urahnin wieder, die erste Königin des Hauses Tepes und somit Mutter aller Vampire.
Da die Anlage nur Vampire mit reinem Blut einlässt und Mina kürzlich durch Akiras Werwolfsblut gerettet wurde, aktiviert sich ein Selbstzerstörungsmechanismus, der die Episode in Südamerika beendet. Während sich die Herrscherin des Bunds auf die Rückeroberung ihres Throns vorbereitet, zeigt die falsche Doppelgängerin keinerlei Interesse daran, mit Rätin Goto zu verhandeln, um die Unruhen in Tokio unter Kontrolle zu bringen. Nachdem die Polizei in aller Öffentlichkeit hart gegen Vampire eingeschritten ist, sind selbsternannte Bürger nämlich dazu übergegangen, das Gesetz in die eigene Hand zu nehmen, und machen auch vor Unbeteiligten nicht Halt.
Nicht nur die zwei beigelegten Postkarten und der erweiterte Umfang von 488 Seiten lassen allfälligen Unmut über die lange Wartezeit rasch verfliegen, sondern auch einige erzählerische Fäden, die Takami Nozomu in den abschließenden Kapiteln zusammenlaufen lässt. Über weite Strecken werden Mina und ihre Getreuen dabei außen vorgelassen, um die sich täglich verschlechternde Lage in der japanischen Hauptstadt zu schildern und anhand der Konflikte zwischen zuvor friedliebenden Nachbarn wieder einmal zu zeigen, dass der Mensch das größte Monster von allen ist. Ein spannender, sauber gezeichneter Abschluss des ersten Zyklus, dem Tokyopop hoffentlich bald den zweiten nachfolgen lässt.