Als sich ein vom Leben überwuchertes Universum seinen Weg in das unsere bahnt, avanciert ausgerechnet Thanos zum gefragten Problemlöser.

Das Wagnis der Marvel Studios, den außerhalb der eingefleischten Fangemeinde weniger bekannten "Guardians of the Galaxy" 2014 zu ihrem ersten Leinwandabenteuer zu verhelfen, zahlte sich nicht nur künstlerisch wie kommerziell aus und zog ein noch erfolgreicheres Sequel nach sich, sondern bestätigte auch jenes Autorenduo, welches das Team nur wenige Jahre zuvor in seine bekannte Form gebracht hatte. Dan Abnett und Andy Lanning führten die von ihnen konzipierten, im weitläufigen Kosmos des Marvel-Universums angesiedelten epischen Ereignisse 2010 mit "The Thanos Imperative" zum dramatischen Höhepunkt.
Während zeitgleich die Superhelden auf der Erde gerade im Crossover
"Siege" den Machinationen Norman Osborns Einhalt zu gebieten versuchten, mutierte das All zum Schlachtfeld zwischen den Guardians und Truppen der mit ihnen verbündeten Inhumans, Kree und Shi’ar (plus dem ansonsten wenig freundlichen Blastaar) und Invasoren aus einer anderen Dimension. Da es dort keinen Tod mehr gibt, ist das sogenannte Cancerverse mit Lebenden überfüllt und will expandieren. Unzählige Pendants bekannter Helden, allen voran Captain Mar-Vell, suchen den Avatar des Todes, um ihn auch hier zu killen. Und der ist niemand Geringerer als Thanos, die Geißel des Kosmos.
Die prachtvollen und toll kolorierten Zeichnungen von Brad Walker ("Guardians of the Galaxy" 25, "The Thanos Imperative: Ignition") und Miguel Sepulveda ("The Thanos Imperative" 1-6) bilden den perfekten Rahmen für das kosmische Schauspiel, in dem als cleverer Twist plötzlich das Leben gefährlich ist und der wiederauferstandene Todesjünger Thanos zum Heilsbringer avanciert. Die Begeisterung von Abnett und Lanning, an ihre eigene Marvel-Sozialisierung mit
"Captain Marvel" und
"Warlock" anknüpfen zu können, ist in jedem Panel spürbar. Eine äußerst runde Sache, die nicht nur Fans der gegenwärtigen Guardians-Inkarnation begeistern sollte, sondern auch Nova (Rich Rider) ins Zentrum rückt.