Nach
Band 72 gibt es mit "Der jüngste Tag" noch einen Nachschlag in Sachen legendärer Abenteuer der Fantastic Four vom damals auf Höchsttemperatur brodelnden Kreativteam Stan Lee und Jack Kirby. Enthalten sind die US-Ausgaben 52-60 aus den Jahren 1966/67, in denen zunächst mit dem Black Panther der erste schwarze Superheld in Mainstream-Comics sein Debüt feiert. Er lädt Reed Richards und sein Team in sein in Afrika gelegenes Königreich ein, das sich keinesfalls als zurückgebliebenes Armenhaus, sondern hochtechnologische Nation erweist. Und als Angriffsziel für den hier ebenfalls erstmals auftretenden Klaw, der es auf die wertvolle Ressource Vibranium abgesehen hat.
Doch nicht nur seitens des Schurken, der Schall als Waffe verwendet, droht "Marvel's First Family" Gefahr, sondern auch durch den Erzfeind Doctor Doom. Dieser bemächtigt sich der kosmischen Kräfte des Silver Surfers, der von seinem einstigen Herrn Galactus auf die Erde verbannt wurde, und ist dadurch tatsächlich nicht weit von der Übernahme der Weltherrschaft entfernt. Reed, Sue, Ben und Johnny müssen alles geben, auch wenn nicht alle von ihnen immer mit vollem Herzen dabei sind – allen voran die Fackel, die nichts unversucht lässt, um Crystal und das Volk der Inhumans aus ihrem unfreiwilligen Gefängnis zu befreien.
Besonders angesichts der tristen Lage der Fantastic Four im gegenwärtigen Marvel-Universum erstrahlen die Storys, als die Serie sich spitzbübisch, aber nicht ganz zu Unrecht "The world's greatest comic magazine!" nannte, in umso hellerem Glanz. Neue Charaktere werden scheinbar mühelos ins Geschehen eingewoben, das vorangegangene Ereignisse immer wieder aufgreift und wuchtige Actionszenen in bester Kirby-Manier mit zwischen(über)menschlichen Problemen samt Herzschmerz und Frust, aber auch lockerem Humor und ikonischen Sagern à la Tante Petunia verknüpft. Pures Comic-Gold!