Erstmals in der Post-"Crisis"-Ära bekommt es der Mann aus Stahl mit Kryptonit zu tun, das nicht grün ist, aber nicht minder dramatische Auswirkungen auf ihn hat.
Nach
Band 13 mit John Byrnes Neuinterpretation des Stählernen und
Band 18 mit "Der Tod von Superman" enthält der nunmehr 81. Eintrag in die DC-Sammlung von Eaglemoss weiteres Material aus Supies Abenteuern nach "Crisis on Infinite Earths", das zeitlich zwischen den besagten Ausgaben angesiedelt. Im Mehrteiler "Krisis of the Krimson Kryptonite" vom November und Dezember 1990 wurde erstmals seit dem Relaunch neben dem bekannten grünen eine weitere Farbe jenes Minerals eingeführt, das Superman bekanntlich gröbere Probleme bereithält. Bei der roten Variante handelt es sich um einen vom garstigen interdimensionalen Kobold Mr. Mxyzptlk geschaffenen Stein, den dieser Lex Luthor aushändigt.
Der milliardenschwere Bösewicht sieht dadurch eine Chance gekommen, seinen Erzfeind zu vernichten, bevor er selbst abtreten muss – schließlich hat er ausgerechnet durch seinen Kryptonit-Ring seine linke Hand verloren und ist an Krebs erkrankt. Luthors Rechnung scheint aufzugehen, denn Superman verliert seine Kräfte, wodurch selbst gewöhnliche Kriminelle zur Gefahr für ihn werden. Mithilfe technischer Gerätschaften von Professor Hamilton und der Vertretung durch Starman, der sein Aussehen annehmen kann, kann Supie die beunruhigte Öffentlichkeit zwar täuschen, doch lange wird sich der Schwindel nicht mehr aufrechterhalten lassen. Und schon die nächste Konfrontation könnte tödlich sein, wie etwa jene mit Thaddeus Killgrave auf Stryker's Island.
Wer die turbulenten Abenteuer Supermans aus den 1990ern schätzt, wird mit diesem Band bestens bedient, schließlich sind mit Dan Juergens, Jerry Ordway und Roger Stern drei Kreative beteiligt, die den Charakter in besagtem Jahrzehnt wesentlich geprägt haben. Interessant für DC-Historiker ist außerdem nicht nur der Gastauftritt von Will Payton als Starman mit Heft 28 seiner eigenen Reihe, sondern auch die Verlobung von Clark Kent und Lois Lane und der scheinbare Tod von Lex Luthor – alles als deutsche Erstveröffentlichung. Als Extrastory gibt es das Comic-Debüt von Kryptonit aus Superman 61 (1941) zu lesen, doch leider reicht es nicht für eine perfekte Gesamtnote. Und zwar wegen der immer noch bestehenden "Krise" in Sachen Lektorat und Lettering im Hause Eaglemoss…