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Foster 7

Es wird immer mehr zur Erkenntnis, dass der Kampf gegen die Hölle und ihre Vertreter auf Erden nicht allein mit konventionellen Mitteln gewonnen werden kann.

(C) Imaga / Foster 7 / Zum Vergrößern auf das Bild klickenDas kleine Team um Foster muss einen empfindlichen Schlag einstecken. Zwar gelingt es, die junge Jazz, deren Körper ein Dämon als Wirt nutzt, zu überwältigen, doch es wird immer deutlicher, dass der aufziehende Krieg nicht allein mit herkömmlichen Mitteln zu gewinnen ist. Fieberhaft sucht man nach neuen Möglichkeiten, um das Waffenarsenal aufzustocken. Das Buch im Besitz von Hans Kramer scheint die vielversprechendste Spur zu sein. Hier finden sich erste Hinweise auf eine Wissensquelle, die wertvolle Erkenntnisse über den Feind liefern könnte.


Mit Hochdruck beginnt man, den Text über die Quelle zu entschlüsseln. Endlich gelingt der Durchbruch, man kennt den Ort, an dem die Quelle verborgen liegt. Doch das Versteck ist kein herkömmliches, denn es liegt nicht auf der Erde, sondern in einer anderen Dimension. Um im Kampf gegen die Dämonen bestehen zu können, beschließt man das Risiko einzugehen, in die Zwischenwelt vorzudringen, und stellt dafür ein ungewöhnliches Duo zusammen: Foster wird die gefährliche Reise gemeinsam mit Jazz, der Mörderin seines Kollegen Rogers, antreten, um die Quelle für sein Team zu erschließen. Ein Trip ins Ungewisse bahnt sich an, um die Menschheit zu retten.


Auch im bereits siebten Anlauf vermag diese Serie noch zu überraschen. Immer wenn man glaubt zu wissen, in welcher Richtung der Hase läuft, wird man eines Besseren belehrt und die Story schlägt einen Haken und entwickelt sich vollkommen unerwartet fort. Gleich mehrere Entwicklungen zeigen, dass man noch lange nicht alle Karten auf den Tisch gelegt hat, wohin der weitere Weg der Serie gehen wird. Eine bisher eher zurückhaltende Kraft gewinnt in dieser Folge an Kontur, aber anstatt Rätsel zu lösen, ergeben sich dadurch bereits neue. Die Idee, andere Welten einfließen zu lassen, um sich so von einer klassischen Geisterjäger-Storyline wegzuentwickeln, ist gut gewählt und macht Lust auf mehr. So beugt man der Gefahr vor, sein Pulver schnell verschossen zu haben und das Interesse der Hörschaft verpuffen zu lassen.


Wie weit "Foster" von anderen Horrorserien entfernt ist, zeigt sich auch dieses Mal bei der Figurenzeichnung. Es gibt keine strahlenden Helden, eher entwickeln sich viele der Figuren in eine noch düsterere und dunklere Richtung als zuvor, was den namensgebenden Hauptakteur keinesfalls ausschließt. Immer offener tritt zutage, dass Foster seine eigene Suppe kocht und die Dinge in die Richtung vorantreibt, die ihm selbst am dienlichsten ist. Wie bereits in den vorherigen Folgen wird auch hier auch Ereignisse aus früheren Episoden zurückgegriffen und mancher Handlungsstrang fortgeführt. Dies ist für Leute, die erstmals Kontakt zu "Foster" haben, sicherlich nicht immer leicht nachzuvollziehen, macht aber einen großen Reiz der Serie aus, denn so vermittelt man das Gefühl, keine scheinbar noch so unbedeutende Szene habe ohne Grund ihren Weg ins Hörspiel gefunden.


Ein Markenzeichen der Serie sind sicherlich die superb produzierten Actionszenen, die auch bei "Im Körper eines Menschen" nicht zu kurz kommen. Aufbruch und Rückkehr aus der Zwischenwelt lassen in dieser Hinsicht jedenfalls kein Auge trocken und dürften Genrefans in Verzückung versetzen. Überhaupt ist die Produktion wieder einmal erstklassig ausgefallen und lässt keine Wünsche offen, hier ist alles stimmig und am rechten Fleck. Wenn sich wirklich ein Hörspiel den Titel "Kino für die Ohren" redlich verdient hat, dann sicherlich "Foster" aus der Schmiede von Oliver Döring.


Mit Gerald Norris betritt eine neue Figur die Bühne, die mit Frank Glaubrecht äußerst passend besetzt wurde. Jederzeit kauft man ihm den hartgesottenen und unbarmherzigen neuen Leiter der Sonderabteilung ab, der kein Problem damit hat über Leichen zu gehen, um an sein Ziel zu gelangen. Einmal mehr großartig ist Asad Schwarz als versiffter Hacker Sniffer. Auch hier kann man nur von einer Idealbesetzung sprechen. Nachdem man seine Stimme gehört hat, beschleicht einen das Gefühl sich umgehend duschen zu wollen.


Thomas Nero Wolff als Foster baut seine Rolle in Nuancen immer noch weiter aus und man merkt ihn die Freude an der Rolle jederzeit an. Das diesmalige Sprecherensemble wird abgerundet durch Gerrit Schmidt-Foß, Bodo Wolf, Antje von der Ahe, Katrin Fröhlich, Melanie Isakowitz und Philipp Schepmann, die alles erdenklich Mögliche tun, um auch diese Episode zu einer ansprechenden Angelegenheit zu manchen. "Foster" bleibt in allen Belangen äußerst stark und schürt die Vorfreude auf weitere Abenteuer, die zum Glück in einem erfreulich kontinuierlichen Rhythmus erscheinen.


 
# # # Justus Baier # # #



Publisher: Imaga




 


 
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