Hal Jordan erfährt am eigenen Leib, dass Sünden zwar vergeben, aber nicht vergessen werden können.
Ohne Geoff Johns hätte Green Lantern zweifellos im Laufe des vergangenen Jahrzehnts seinen Platz in der vordersten Reihe der DC-Helden, sowohl was den Zuspruch der Kritik als auch der Käuferschaft betrifft, nicht einnehmen können. Der nunmehrige Chief Creative Officer des Verlags brachte als eine seiner ersten Amtshandlungen Hal Jordan als grüne Leuchte zurück und linderte damit bei vielen Fans wohl eine schmerzliche Wunde, die in den turbulenten 1990er gerissen worden war: Die seit dem seligen "Silver Age" aktive Green Lantern des Sektors war bekanntlich nach der
Zerstörung von Coast City durchgedreht, hatte mehrere Kollegen gekillt und die zentrale Energiebatterie von Oa zerstört.
In "Die Rache der Green Lanterns", das die Ausgaben 7-13 der 2005 neu gestarteten Monatsserie enthält, erntet der mittlerweile wieder ins Corps aufgenommene Hal die Früchte des Zorns, die sein verhängnisvolles Wirken als Furcht-Entität Parallax gesät hat. Als eine jener Lanterns, die einst seinem kosmischen Amoklauf zum Opfer gefallen war, plötzlich auftaucht, regt sich in ihm die Hoffnung, dass noch weitere totgeglaubte Kameraden am Leben sein könnten. Unerlaubterweise und mit der Hilfe von Guy Gardner macht er sich auf in den verbotenen Manhunter-Sektor, in dem nun ausgerechnet der Cyborg-Superman das Regiment führt.
Schon das Auftauchen des Sohns von Mongul beim einleitenden Team-up mit Green Arrow (inklusive eines Wiedersehens mit den berühmt-berüchtigten Black Mercy-Pflanzen aus
"For the Man Who Has Everything") ist eine deutliche Referenz an "Emerald Twilight", jener Story, in der Hal Jordan anno 1994 zum Gottseibeiuns des DC-Universums wurde. Mit dem Cyborg ist das jedoch nicht nur nostalgische, sondern auch erzählerisch äußerst runde Maß voll, das Vergangenheit und Zukunft des Charakters Hal Jordon schön verbindet und von Ivan Reis, Carlos Pacheco und Ethan van Sciver makellos illustriert wird. Als Bonus gibt es diesmal das Debüt von Mongul aus "DC Comics Presents" 27 von 1980 zu lesen.