William Gravel bekommt es mit alten Bekannten zu tun, deren Absichten sich mit seinem Wohlergehen nicht ganz vertragen.
Josua "Josch" Dantes verfolgt nicht nur das Ziel, hierzulande endlich eine chronologische und vollständige Veröffentlichung der Kulttitel
"Usagi Yojimbo" und
"Sláine" vorzulegen. Auch bezüglich der in den 2000er Jahren beim (für etwas härtere Stoffe bekannten) US-Publisher Avatar erschienenen Storys über den Kampf-Magier William Gravel ist der ambitionierte Ein-Mann-Verlag angetreten, um auf dem deutschsprachigen Markt ebenfalls Tatsachen zu schaffen. Kennern des Werks von Warren Ellis abseits der "Big Two" Marvel und DC sollte klar sein, dass sich der britische Starautor auch hier einige Freiheiten erlauben konnte.
Nach den ersten drei Miniserien im
Auftaktband, "Strange Kiss", "Stranger Kisses" (auf Deutsch 2001/02 bei Speed erschienen) und "Strange Killings", geht es nun zunächst mit dem Sechsteiler "Strange Killings: Body Orchard" weiter. Darin wird Gravel für ein Attentat auf den frischgebackenen New Yorker Bürgermeister verantwortlich gemacht, hinter dem allerdings alte Bekannte seines Arbeitgebers, des britischen SAS, stecken – und die Elitesoldaten sind auf dem magiebegabten Feldwebel gar nicht gut zu sprechen. Sowohl was ihre Motive als auch die Natur der titelgebenden Körperplantage betrifft, bleiben Details ausgespart.
"Strange Killings: Strong Medicine" ist nur halb so lang, kommt aber vielleicht gerade aufgrund dieser Beschränkung wesentlich kompakter daher. Die Story ist ein zynischer Ausflug in ein Szenario aus afrikanischem Aberglauben, Ritualmord und brodelnden Rassismus in London, der den Band vergnüglich abschließt. Für beide Miniserien, denen eine knochentrockene und direkte Sprache gemein ist, fungierte erneut Mike Wolfer als Zeichner, der die zahlreichen Action- und Splattereinlagen tadellos umgesetzt hat. "Die Körperplantage", gehalten in schlichtem Schwarz-weiß, ist alles in allem eine wunderbar gemeine Lektüre.