Der Krieg zwischen Himmel und Hölle findet nicht mehr länger im Verborgenen statt. Die Mächte der Finsternis holen zum großen Schlag aus, um endlich das Tor zur Hölle zu öffnen.
Im Kampf gegen die Hölle und ihre Diener steht Pater Manzoni an vorderster Front. Immer wieder bietet er den Kräften des Bösen die Stirn. Doch die Aufgabe, mit der ihn Kardinal Spinelli betraut, lässt auch den erfahrenen Exorzisten erbleichen. Abbadon, der Engel des Abgrunds, ist in die Welt der Menschen zurückgekehrt und verbreitet Angst und Schrecken. Doch insgeheim wird der Dämon von einer ganz besonderen Aufgabe getrieben.
Das Tor zur Hölle soll aufgestoßen werden, um Luzifer und seinen dämonischen Horden die Rückkehr auf die Erde zu ermöglichen. Doch niemand weiß, wo der Zugang in den Abgrund seit Jahrtausenden verborgen liegt. Nun aber gibt es erst Hinweise, wo der Übergang ins Reich der Finsternis zu suchen ist. Kardinal Spenelli schickt Manzoni ins Heilige Land nach Jerusalem. Hier, wo einst die Wiege des Christentums stand, liegt tief in der Wüste die geheimnisvolle Stadt der Toten, wo das Tor zu finden sein soll.
Manzoni begibt sich unverzüglich nach Israel, um gemeinsam mit der Archäologin Christine Hammond nach dem Zugang zu suchen. Doch der Feind schläft nicht und hat bereits seine Diener entsandt, um den Geistlichen unschädlich zu machen. Es entbrennt ein Kampf um Leben und Tod, in dem nicht weniger als das Schicksal der Menschheit auf dem Spiel steht.
Nachdem in der
zehnten Folge die Blutbestie ihr Comeback feierte und man auf eine existierende Romanvorlage zurückgriff, präsentiert uns Markus Topf mit "Das Tor zu Hölle" erneut eine Geschichte, die extra für die Reihe verfasst wurde. Gleich zu Beginn der Geschehnisse wird eine geschickte Verbindung zu den Vorkommnissen in
Episode zwei, "Teufelstochter", hergestellt, für jene Hörer, denen diese Story bekannt ist, ist dies ein nettes zusätzliches Gimmick, das die Handlung in einen größeren Gesamtkontext stellt.
Wer "Teufelstochter" nicht kennt, wird jedoch in keinster Weise benachteiligt, denn die Ereignisse in "Das Tor der Hölle" sind vollkommen eigenständig und ohne jede Vorkenntnis hörbar. Wer mehr zur Entstehung dieser losen Fortsetzung erfahren möchte, dem sei das Interview mit den Autoren im Booklet empfohlen. Nach einer kurzen, eher ruhigen Einleitung nimmt die Geschichte deutlich an Fahrt auf und lässt nur wenig Zeit zum Durchatmen, was durchaus passend ist, denn schließlich geht es um nicht weniger als die bevorstehende Apokalypse abzuwenden.
Immer wieder wird Pater Manzoni mit neuen Gefahren konfrontiert, die Mächte der Dunkelheit versuchen alles, um die Arbeit des Geistlichen zu torpedieren und seine Suche nach dem Tor zu erschweren. Dem Hörer präsentiert sich "Das Tor zur Hölle" als Kaleidoskop temporeicher Ideen, das kaum Wünsche offen lässt. Vor einer unverbrauchten exotischen Kulisse entfaltet sich eine ausgewogene Mischung aus düsteren, unheimlichen Momenten und rasanten Actionszenen, die lediglich von kurzen ruhigeren Passagen unterbrochen werden. Dazu gesellen sich mysteriöse Rätsel aus grauer Vorzeit, die es zu lösen gilt, wenn man das Tor zur Hölle für immer versperren will. Die Suche in der abgelegenen Wüstenregion ist abwechslungsreich und spannend inszeniert, sodass sich zu keiner Zeit Längen in der Handlung ergeben.
Möchte man "Das Tor zu Hölle" mit wenigen Worten zusammenfassen, dann könnte man von einer gelungenen Mixtur aus Mystery- und Abenteuergeschichte sprechen, die Elemente des 1970er Jahre Romanheft-Horrors in sich vereint. Immer wieder gibt es Momente, die im besten Sinne an Filme wie "Der Exorzist" oder "Indiana Jones" erinnern. Damit fügt man der "Gespenster-Krimi"-Reihe einen weiteren bunten Tupfer der Welt des Horrors hinzu.
Die soundtechnische Gestaltung des Hörspiels kann ohne Probleme als äußerst gelungen bezeichnet werden oder, wenn man so will, als das gewohnt hohe Niveau, das man von einer Inszenierung aus den Tonschmieden Contendo Media und Audionarchie erwarten durfte. Die Handlungsorte sind gut eingefangen und zu jederzeit glaubwürdig umgesetzt, dabei spielt es keine Rolle, ob man sich in einer wissenschaftlichen Bibliothek, im Inneren eines Taxis oder in einer unterirdischen Anlage auf dem Weg in die Hölle befindet.
Gerade wenn es um Orte geht, die es in der Realität nicht gibt, ist es eine große Herausforderung, diese glaubhaft für den Hörer umzusetzen. "Das Tor der Hölle" dient hier als Referenz, wie es klingen sollte, wenn man mystische und unheimliche Szenarien authentisch zum Leben erwecken will. Die Soundeffekte sind passend gewählt und treffend platziert, ohne übertrieben zu wirken.
Markus Pfeiffer schlüpft in die Rolle von Pater Stefano Manzoni, dessen Ruhe und Vertrauen ausstrahlende Stimme eine stimmige Interpretation des unerschütterlichen Exorzisten im Kampf gegen das Böse liefert. Daneben agiert Jennifer Böttcher als Archäologin Christine Hammond, die an der Seite Manzonis den Kampf gegen die Mächte der Hölle aufnimmt und dabei ebenfalls eine gute Figur macht.
Dazu gesellen sich weitere bekannte Sprecher wie Robert Missler, Jan-David Rönfeldt, Jürgen Holdorf und Wolf Frass, allesamt Garanten für ein gutes und unterhaltsames Hörspiel. "Das Tor zur Hölle" hat sich einen Platz innerhalb der persönlichen Top 3 dieser Reihe gesichert, was sicherlich an der spannenden und temporeichen Umsetzung und einem Skript liegt, das die ausgetretenen und verstaubten Pfade des Romanheft-Horrors verlässt und neue Impulse für das Genre bereithält.