Als sich Wiccan und Speed auf die Suche nach ihrer vermeintlichen Mutter begeben, treten sowohl die Avengers als auch die X-Men auf den Plan.

Jugendliche Sidekicks prominenter Superhelden waren vor allem in den seligen Zeiten von "Golden Age" und "Silver Age" ein bei der Leserschaft beliebtes Gimmick, während viele von ihnen in dunkleren, grimmigeren Comic-Zeiten so einiges über sich ergehen lassen mussten: Green Arrows Helfer Speedy, der zum Heroinabhängigen wurde, und der
zweite Robin Jason Todd, vom Joker brutal gekillt, können davon ein Liedchen singen. Verjüngte Abziehbilder mit gleichen oder ähnlichen Kräften bekannter Charaktere locken heutzutage keinen Leser mehr hinter dem Ofen hervor, von daher war die Aufgabe für Allan Heinberg, ab 2005 "Young Avengers" zu schreiben, durchaus eine knifflige.
Als Höhe- und Endpunkt seiner Autorenschaft fungierte die neunteilige Serie "Young Avengers: The Children's Crusade", die 2010-2012 erschien und das Schicksal von zwei Teammitgliedern mit der damals meistgehassten Mutantin verwoben: Die beiden Zwillinge Wiccan und Speed glauben, dass sie Reinkarnationen jener beiden künstlichen Kinder sind, welche die Scarlet Witch einst geschaffen hatte. Zusammen mit ihren Kameraden machen sie sich auf die Suche nach Wanda Maximoff, in die sich nicht nur deren Vater Magneto, sondern auch die X-Men um Scott Summers und die Avengers einmischen – mit verschiedener Motivation, was den Umgang mit der Dame betrifft, die die Zahl der Mutanten schrumpfen ließ.
"Der Kinderkreuzzug", einer der bisher dicksten Bände der Marvel-Sammlung von Hachette, greift mit
"House of M" und
"Avengers Disassambled" zwei Marvel-Meilensteine der 2000er Jahre auf und lässt den jugendlichen Protagonisten dabei eine bedeutende Rolle zukommen, die über den Rahmen von Gastauftritten von Kapazundern wie Captain America, Iron Man oder Cyclops klar hinausgeht und Relevanz besitzt. Allan Heinberg schafft den Spagat zwischen großer Action, einer Vorahnung von "Avengers vs. X-Men", der Teilrehabilitierung der Scarlet Witch und Teenager-Problemen, den Zeichner Jim Cheung mit graziösen Strichen veredelt.