1973: Während PINK FLOYD "The Dark Side Of The Moon" veröffentlichen, ist Captain Marvel schon eine ganze Ecke weiter hinaus in den Weltraum vorgedrungen.
Dass Jim Starlin einen besonderen künstlerischen Umgang mit dem Tod pflegt, kann man ruhigen Gewissens behaupten – schließlich ließ der Amerikaner sowohl den zweiten Robin Jason Todd per
Fan-Abstimmung über Telefon sterben als auch Captain Marvel beim Konkurrenzverlag von DC. Nicht nur mit dem Kree-Soldaten, sondern auch dem despotischen Herrn des Titan, dem schurkischen Thanos, verbindet man das Schaffen des 1949 geborenen Comic-Kreativkopfs. Von daher passt es wunderbar, dass die Auseinandersetzung der beiden den Auftakt der zwei Bände mit dem Titel "Leben und Tod von Captain Marvel" bildet.
Nach einem für Marvel-Geschichtsforscher nicht unwichtigen Prolog aus "Iron Man" 55, der die Debüts von Drax the Destroyer ("Guardians of the Galaxy") und Thanos enthält, folgen die "Captain Marvel"-Ausgaben 25-30. Mar-Vell, der sich seinen Körper mit dem in der Negativzone festsitzenden Rick Jones teilt, soll zunächst unter anderem durch den Super-Skrull in den Wahnsinn getrieben werden. Das gelingt zwar nicht, jedoch aber, die Information über den kosmischen Würfel aus ihm zu gewinnen, den Thanos in seine Hände bekommen will, um das Universum zu beherrschen. Es sieht nicht gut aus für das Gespann Mar-Vell/Rick Jones, doch dann wird Captain Marvel auf eine schwerwiegende Prüfung gestellt.
"Marvel Feature" 12, das einen Handlungsstrang um die in die Ereignisse involvierten Iron Man und Ben Grimm beschließt, rundet eine Ausgabe der Marvel-Sammelreihe ab, die in künstlerischer Hinsicht geradezu glitzert vom Sternenstaub, den Jim Starlin als Mastermind in Sachen Text und Bild verbreitet. 1973, zu einer Zeit, als sich die naiven Ideale der Hippie-Bewegung längst als unrealistisch erwiesen hatten, zeigte er im Rahmen einer den Kosmos durchquerenden Superhelden-Seifenoper, dass universelle Werte wie Glück und das Streben nach Frieden das Menschsein ausmachen sollten. Fantastisch und nicht nur aufgrund der opulenten, teils psychedelisch angehauchten Prä-Widescreen-Artworks eine Wucht!