Als zwei Freunde ermordet werden, wird Atsuma mit der tragischen Vergangenheit seiner Clique konfrontiert.
Kinder und Jugendliche können brutal gegenüber ihresgleichen sein. Wer sich nicht an die Spielregeln hält oder einfach anders ist, läuft Gefahr, zur Zielscheibe von Spott und im schlimmsten Fall Gewalt zu werden. Der soziale Druck auf unsere Jüngsten ist in einer Zeit, in der Eltern immer weniger Zeit für ihren Nachwuchs haben und gleichzeitig die Diktion der Leistungsgesellschaft herrscht, stark wie nie. Es ist keine Seltenheit, dass Kinder nicht zu Opfern von psychischer oder physischer Drangsalierung durch Erwachsene, sondern durch Gleichaltrige werden.
In "Grab der Schmetterlinge" spielt Mobbing eine wesentliche Rolle, schließlich litt der junge Manato darunter, der bei einem Schulausflug verschwand. Seine Familie verließ daraufhin die Stadt, doch sechs Jahre später kehrt seine Schwester Mari zurück. Atsumas Freude verwandelt sich schnell in blankes Entsetzen als er erfährt, dass seine Freunde den von Schmetterlingen begeisterten Manato schikaniert und vor seinem Verschwinden im Wald an einem Baum festgebunden hatten. Zwei Mitglieder aus seinem damaligen Freundeskreis werden brutal ermordet und auch Atsuma hat wie sie eine mysteriöse Nachricht erhalten, die anscheinend von Manato stammt.
Horrorfans ist das Szenario einer Clique, die in der Vergangenheit etwas Unrechtes getan hat und Jahre später dafür büßen muss, natürlich keineswegs neu. Auffallend an Aya Tanakas Story ist aber, dass schon im ersten Band äußerst großzügig mit Enthüllungen und erklärenden Rückblenden umgegangen wird. Neben der zentralen Frage, ob der verschwundene Manato tatsächlich der Täter ist, bleibt also die Frage ebenso spannend, welche Überraschungen "Grab der Schmetterlinge" noch bieten wird. Der Auftakt, dessen unheimliche Passagen zeichnerisch sehr stimmig rüberkommen, lässt sich jedenfalls schon mal sehr gut an.