In den Zeiten des gegenwärtig in Hollywood grassierenden Reboot-Wahnsinns, der uns neben wenigen süßen Früchten jede Menge saurer Gurken beschert hat, ist das Sequel eines modernen Klassikers beinahe schon wieder eine Ausnahme und löbliche Angelegenheit. Roland Emmerich, der mit "Independence Day" 1996 seinen Ruf als Meister der Katastrophenfilme begründete und einen veritablen Kassenschlager fabrizierte, ist diesen Sommer pünktlich zum 20-jährigen Jubiläum zu seiner Schöpfung zurückgekehrt. "Independence Day: Resurgence konnte allerdings weder die Kritiker noch die Fans an den Kinokassen so ganz überzeugen.
Scheinbar also nicht die allerbesten Voraussetzungen für einen Comic, dessen Handlung am 4. Juli 1996 parallel zum Finale des ersten Films mit dem Absturz eines Alien-Raumschiffs im Atlantik einsetzt. Ein U-Boot der US Navy nimmt zwei besondere Passagiere an Bord, die die wenig begeisterte Kapitänin Meredith bei einer delikaten Mission unterstützen sollen. Die Gefahr durch das havarierte Vehikel der Außerirdischen soll beseitigt werden, doch die auch auf dem Meeresgrund ungebetenen Gäste setzen alles daran, ihrer gescheiterten Invasion noch einen ordentlichen Rumms folgen zu lassen. Sie beginnen nämlich Bohrungen an einer sehr sensiblen Stelle, deren Erschütterung gewaltige Tsunamis auslösen könnte…
"Independence Day: Dunkle Tiefen", verlegt von Cross Cult, funktioniert sowohl als geradlinige Actionstory als auch einsteigerfreundliche Ergänzung zu den beiden Filmen. Hinsichtlich des Settings und der Stimmung könnte man glatt meinen, Autor Victor Gischler ("X-Men",
"Deadpool: Merc with a Mouth") hätte sich im Vorfeld "Aliens" und "The Abyss" von Roland Emmerichs nicht minder prominenten Kollegen James Cameron angeschaut – was definitiv kein schlechter Einfluss wäre. Nicht ganz so zufriedenstellend ist hingegen die stattliche Anzahl von fünf beteiligten Zeichnern, die einer einheitlichen Optik das Bein stellt. Aber kein Grund, nur deshalb vor dem Verkaufsregal wegzutauchen!