Die Anfänge von Mike Mignolas großem Roten als kompakter Ziegel zum Sparpreis und komplett in Farbe – braucht es noch mehr Kaufanreize?
Man schrieb das Jahr 2002, als der frischgebackene Cross Cult Verlag mit dem
ersten "Hellboy"-Band seine nun bald 15 Jahre währende Erfolgsgeschichte startete (genau genommen mit der Ende 2001 erschienenen, limitierten "Hellboy Weihnachts Sonderausgabe", aber lassen wir das Federlesen an dieser Stelle). Seitdem hat sich viel getan bei den Ludwigsburgern, die ihr Programm behutsam sowohl um weitere Comic-Perlen als auch etliche Romane ausgebaut haben und gegenwärtig nicht nur als Anlaufstelle für qualitativ hochwertige Titel aus dem US-Comic-Stall Image wie "The Walking Dead", "Saga", "Revival" oder "Outcast" gelten.
Im Vorfeld des großen "Hellboy"-Finales in Band 15, für das Mastermind Mike Mignola nochmals selbst zum Zeichenstift gegriffen hat, ist jetzt ein dicker Ziegelstein erschienen, der die perfekte Lektüre für all jene abgibt, die entweder erst jetzt auf "Red" gestoßen sind oder seine frühen Abenteuer in Farbe genießen wollen. Richtig gelesen: Die Bände eins, zwei und vier der Reihe (
"Die Saat der Zerstörung",
"Der Teufel erwacht" und
"Sarg in Ketten"), die im sage und schreibe 448 Seiten starken "Hellboy Kompendium" Nummer eins enthalten sind, wurden von Cross Cult dereinst in schlichtem, aber nicht minder schön anzusehendem Schwarz-weiß veröffentlicht.
Dieser Umstand und das im Vergleich zur US-Version verkleinerte Format der Bände schmeckte einst nicht allen Lesern, doch das ist nun ja Schnee von gestern: Das prächtige Farbenspiel macht die Lektüre, beginnend mit der ersten, noch mit Unterstützung von Veteran John Byrne entstandenen Miniserie, inklusive den omnipräsenten Nazis (samt diesmal nicht retuschierter Hakenkreuze) nebst Monstern, Hexen und Untoten aller Coleur, Rasputin, dem spitzzahnigen Vladimir Giurescu und vielen weiteren unvergesslichen Charakteren zum fantastischen – und vergleichsweise preiswerten – Vergnügen. Da ist auch das (möglicherweise lizenzrechtlich bedingte) Fehlen des
dritten, teils durchwachsenen Crossover-Bands locker zu verkraften!