Auf der Jagd nach einem Serienmörder erkennt Green Arrow, das außer ihm noch jemand sowohl den Bogen als auch das Gesetz in die eigene Hand nimmt.
Der anhaltende Erfolg von "Arrow" dürfte ein nicht unwesentlicher Grund dafür sein, dass Green Arrow mit Band 57 den vierten Eintrag in die DC-Sammelreihe von Eaglemoss verbuchen kann. Nach
"Year One", der modernisierten Origin und Inspiration für den aktuellen TV-Serienhit, und Kevin Smiths
"Quiver"-Story, gibt es mit "The Longbow Hunters" jetzt einen Klassiker aus dem Jahre 1987 zu lesen. Nach dem großen Erfolg von "The Dark Knight Returns" betrauten die DC-Verantwortlichen Mike Grell mit der Aufgabe, auch den grünen Bogenschützen für ein erwachseneres Publikum in Szene zu setzen.
Ebenso wie Frank Millers Saga erschien die dreiteilige Reihe im Prestigeformat und avancierte zum Liebling von Kritikern und Fans gleichermaßen. Frisch in seiner neuen Heimatstadt Seattle angekommen, heftet sich Oliver Queen darin an die Fersen eines Prostituiertenmörders, während seine Freundin Dinah Lance gegen ein Drogenkartell ermittelt. Wie er auf dramatische Weise erfahren muss, sind beide Fälle miteinander verknüpft, denn eine mysteriöse Bogenschützin ist in den Straßen unterwegs und schickt mehrere Menschen ins Leichenhaus.
Mit künstlerischer Unterstützung von Lurene Haines und Julia Lacquement zeichnet Mike Grell die düstere Version eines Green Arrow, der die Grenze zwischen Heldentum und Selbstjustiz überschreitet. "The Longbow Hunters" erdet Oliver Queen auf "Street level" und konfrontiert ihn mit dem realen, von Korruption, Gewalt und Drogen gepeinigten Amerika der späten 1980er – nicht nur eine gelungene Erzählung, sondern auch ein Zeitdokument. Für Grimm seitens des Lesers sorgen allerdings (ebenso wie in der Bonusstory mit Beteiligung von Jack Kirby) die zurückgekehrten Probleme bei Rechtschreibung und Lettering.