Aus dem lockeren Treffen zweier Heldenteams erwächst eine veritable Prügelei, während die USA im Chaos zu versinken drohen.
Schon einige Jahre bevor der mittlerweile zum Chief Creative Officer bei DC avancierte Geoff Johns mit Hal Jordan ("Green Lantern: Rebirth" 2004/05) und Barry Allen ("The Flash: Rebirth" 2009/10) die "Silver Age"-Reinkarnationen zweier berühmter Helden zurückkehren ließ, beweis er in seiner Strecke für "Justice Society of America" ab 2000, dass er ein Herz für die reichhaltige Geschichte des Verlags hat. Nachdem die einst üblichen und bei den Lesern beliebten Aufeinandertreffen von JSA und Justice League durch die "Crisis on Infinite Earths" ein Ende gefunden hatten, machte das Comeback der Helden der ersten Generation selbige wieder möglich.
In dieser Tradition steht auch die 2003 veröffentlichte Graphic Novel "JLA/JSA: Virtue and Vice", die mit einer Zusammenkunft der beiden Teams beginnt und durch einen Angriff von Doctor Bedlam auf den nunmehrigen US-Präsidenten Lex Luthor unterbrochen wird. Der Zwischenfall mit dem Schurken aus Apokolips, der schnell bereinigt ist, zieht aber drastische Konsequenzen mit sich, da die Helden teilweise plötzlich aufeinander losgehen und auch normale Menschen scheinbar eine Schraube locker haben. Wie sich zeigt, sind mehrere Mitglieder von JLA und JSA von den sieben Todsünden besessen, was sie dem Bündnis zweier rachsüchtiger Übeltäter zu verdanken haben.
In Sachen Innovation gewinnt "Tugend und Sühne", verfasst mit Co-Autor David S. Goyer, keinen Blumentopf, dafür fällt die Handlung zu austauschbar aus. Betrachtet man sie aber als nostalgische Verklärung der guten alten "Silver Age"-Schule, wonach sich Helden zuerst verprügeln und dann gegen ein größeres Übel einstehen, geht das von Carlos Pacheco ansehnlich illustrierte Crossover der Generationen für zwischendurch in Ordnung. Als Bonus gibt es neben dem Debüt von Doctor Fate von 1940 auch das erste Aufeinandertreffen von JLA und JSA aus "Justice League of America" 21 (1963) zu lesen, wobei den Lesern leider der Abschluss im Folgeheft vorenthalten wird.