Lea und ihre Freunde müssen im Kampf gegen den finsteren Drachen Katarak eine empfindliche Niederlage einstecken. Der Tod eines guten Freundes lässt eine Fortsetzung der Drachenjagd sinnlos erscheinen.
Der Versuch Leas, Inoria den Frieden zu schenken, ist gescheitert. Der Drache Katarak konnte nicht besiegt werden. Schlimmer als je zuvor leidet das Land unter seiner Wut und Zerstörung. Trotz der katastrophalen Lage für die Menschen der Region beschließen Lea und ihre Gefährten die Gegend zu verlassen, zu groß ist der Verlust ihres Freundes Dogo. Man verabschiedet sich vom Ältestenrat und begibt sich auf die Heimreise. Doch dann kommen Lea erste Zweifel. In den letzten Worten von Zarilis an die Gruppe finden sich Widersprüche. Kann es sein, dass sie von Anfang getäuscht und Informationen vor ihnen geheimgehalten wurden?
Es gibt nur eine Möglichkeit dies herauszufinden, man beschließt erneut jenes Schloss aufzusuchen, das Katarak als seinen Hort gewählt hat. Zunächst macht das alte Gemäuer einen verlassenen Eindruck, dann jedoch wird schnell klar, dass man erneut in eine geschickt gestellte Falle getappt ist. Eine Falle nicht nur für Lea und ihre Mitstreiter, sondern auch für den gefürchteten Drachen Katarak. Inmitten größter Verzweiflung gibt es dennoch Anlass zur Freude, Dogo lebt! Der junge Magier wird jedoch von Zarilis für seine finsteren Pläne missbraucht. Nun kann nur noch ein Wunder Lea und ihre Freunde retten.
Erneut bekommt der Hörer einen kurzen Rückblick auf die Ereignisse der jüngsten Vergangenheit, bevor die Handlung nahtlos dort fortgesetzt wird, wo die
vorherige Folge "Drachentöter" endete. Trotz des zunächst etwas gemächlicheren Auftakts nehmen die Geschehnisse erneut recht schnell an Fahrt auf. Ehe man sich versieht, befindet man sich inmitten des furiosen Finales im Kampf gegen den Drachen Katarak. Dieses mittreißende Ende ist erstklassiges Popcornkino für die Ohren und hält noch einmal einige Überraschungen für den Hörer bereit. Nach dem Kampf auf dem Schloss, der zweifelsfrei der Höhepunkt der Folge ist, schaut man etwas verwundert auf die verstrichene Spielzeit.
Da ist noch eine ordentliche Restzeit übrig und es beschleicht einen das ungute Gefühl gleich in den Genuss zweifelhafter Boni wie Outtakes, Kurzgeschichten oder Interviews zu kommen, um die Länge der Episode künstlich aufzublasen. Doch stattdessen ist nach wenigen Minuten klar, dass "Falderuns Spiel" nicht nur der Abschluss des "Katarak-Abenteuers" ist, sondern auch gleichzeitig der Auftakt zu einem neuen Zyklus rund um Lea und ihre kleine Schar von Helden. Dabei scheint Peter Lerf einen großen Gefallen daran gefunden zu haben, die Hörer mit Cliffhangern zu überraschen. Auch im vorliegenden Fall endet die Episode in jenem Moment, in dem man gerade neugierig gemacht wurde, in welche Richtung sich die Geschichte folglich entwickelt.
Die Art, wie gesprochen wird, weicht erneut vom gewohnten Duktus klassischer Fantasy-Stoffe ab und so spricht Lea, wie ihr der Schnabel gewachsen ist. Dabei bedient sie sich der Sprache unseres Alltags und lockert so auf humorvolle Weise die Geschichte auf. Oftmals tritt die musikalische Untermalung im Hörspiel hinter dem gesprochenen Wort zurück, im Fall von "Dragonbound" haben wir es jedoch mit einem Breitband-Soundtrack zu tun, der jedem Film zur Ehre gereichen würde. Emotionen werden hier großgeschrieben, egal ob Trauer oder einfühlsame Momente, Dramatik oder Pathos, hier befindet sich alles, wohl dosiert, am richtigen Platz. Zu jeder Sekunde gelingt es der Musik, die jeweilige Stimmung der Szene ansprechend zu stärken und zu untermalen.
Die Soundeffekte sind üppig und schaffen es auch schwierige Inhalte wie etwa mentale Kontakte zwischen Mensch und Drache glaubwürdig zu interpretieren. Dazu gesellen sich viele Geräusche, die außerordentlich realistisch auf den Hörer einwirken. In dieser Folge zeigt Bettina Zech, warum genau sie die Richtige für die Rolle der Lea ist. Die schnodderige Art ist zu keiner Zeit aufgesetzt und sorgt dafür, dass die Angelegenheit nicht zu ernst gerät. Aber auch dann, wenn große Gefühle gefragt sind, trifft Bettina Zech den richtigen Ton. Abnutzungserscheinungen sind hier Fehlanzeige! Dies gilt auch für alle anderen Sprecher, die diesem Hörspiel mit großem Engagement zum Leben erwecken. "Dragonbound" legt auch mit der aktuellen Folge noch einmal zu und zählt auf dem Feld der Fantasy-Hörspiele sicherlich zum Besten, was der Markt zu bieten hat.