Selten erst durften sich Scully und Mulder so direkt mit Monstern auseinandersetzten wie in diesem Crossover. Und ebenso selten sahen sich die beiden FBI-Agenten mit einem so übermächtigen Gegner konfrontiert.
Die lange Nacht hat bereits Einzug gehalten in Wainwright, Alaska. Der Winter ist finster und auf Tageslicht muss man noch lange warten. Eine perfekte Brutstätte für nyktophile Blutsauger, die in der Abgeschiedenheit Alaskas ihr perfektes Jagdgebiet gefunden haben. Ein nichtsahnender Trucker macht auf einer Eisstraße eine obskure Entdeckung und findet Leichen, die auf unmenschliche Art zerstückelt und neu angeordnet wurden. Doch auch der Zustand der scheinbar liegengebliebenen Sattelschlepper gibt Rätsel auf, denn die vorliegende Deformation der massiven Trucks kann keinesfalls durch Menschenhand geschehen sein.
Grund genug für die beiden FBI-Agenten Dana Scully und Fox Mulder, sich der mysteriösen Vorkommnisse anzunehmen, doch was Scully anfangs noch wissenschaftlich zu erklären versucht, wird schnell zum atemberaubenden Horrortrip im endlos erscheinendem Eis. Schon bald erkennen die beiden Spezialisten für Übernatürliches, dass die auftretenden Monster nicht blindlings wüten, sondern einen höheren Zweck verfolgen und auf der Suche nach etwas sind, das für ihre Zukunft von entscheidender Bedeutung ist.
Mit viel Gespür für Grusel und einem Händchen für Schockmomente erschaffen die Autoren Steve Niles und Adam Jones eine Atmosphäre, die von Zeichner Tom Mandrake wunderbar düster und mit einem Hauch von Endzeitstimmung in Szene gesetzt wird. Dabei ist es vor allem das abgeschiedene Setting, welches der Story eine freie Entwicklung außerhalb des alltäglichen Rahmens ermöglicht. In der winterlichen Isolation können die Blutsauger ihren Gelüsten freien Lauf lassen, ohne von größeren Menschenmengen bemerkt zu werden, was nicht nur ihr Selbstbewusstsein, sondern auch ihre Kräfte wachsen lässt. Spannend, finster und mit viel Blut kann man mit diesem Crossover-Comic das Beste aus beiden Welten genießen.