In seinem bisher ungewöhnlichsten Fall muss Plastic Man in einem Mordfall ermitteln… gegen sich selbst!
Den meisten dürfte Plastic Man hierzulande wohl aus der Inkarnation der JLA unter der Ägide von Grant Morrison bekannt sein, die ab Frühjahr 1997 beim seligen Dino Verlag an den Start ging. Zwar war der Meister der Dehnbarkeit nicht von Anfang an dabei, aber versah doch gemeinsam mit anderen Helden aus der zweiten Reihe der DC-Helden seinen Dienst in den Reihen der Gerechtigkeitsliga und sorgte für die komödiantische Auflockerung der oftmals um globale Krisen gestrickten Storys. Als Titelfigur einer eigenen monatlichen Reihe war "Eel" O'Brian, der 1941 in der Erstausgabe der Anthologie "Police Comics" sein Debüt gefeiert hatte, allerdings schon länger nicht mehr zu sehen gewesen, bis 2004 Kyle Baker "Plastic Man" startete.
Auf immerhin 20 Ausgaben brachte es die Serie, die anlässlich einer letzten Endes nie realisierten Zeichentrickserie bei DC erschien und mehrere Eisner Awards einheimsen konnte. Die ersten sechs Hefte sind unter dem Titel "Auf der Flucht" in Band 45 der DC-Kollektion von Eaglemoss gelandet und konfrontieren Plastic Man in seinem Job als FBI-Ermittler mit einem kuriosen Fall, der auch seine kriminelle Vergangenheit betrifft. Als eine brutal zugerichtete Leiche vor dem Rathaus aufgefunden wird, verdächtigt man "Eel" O'Brian, Plastic Mans bürgerliche Identität. Doch wer könnte ein Interesse daran haben, sein einstiges kriminelles Alter ego hinter Gitter bringen zu wollen?
Vom Text über die Zeichnungen bis hin zu Kolorierung und Lettering hat Kyle Baker alles im Alleingang erledigt und macht dabei einen super Job. Bei der Lektüre seiner Story glaubt man sich mittendrin in einer irrwitzigen Cartoon-Welt, in der die besten Versatzstücke aus Pink Panther, Bugs Bunny oder Ren und Stimpy hineingeworden worden sind. "Auf der Flucht" macht einen Heidenspaß, auch weil es sich über weite Strecken nicht ernst nimmt und selbst bei scheinbar ernsteren Passagen sofort der Ironieverdacht über allem schwebt. Respekt an Eaglemoss für den Mut, einen derart ungewöhnlichen Titel in die DC-Sammlung aufzunehmen, der als Bonus noch den Erstauftritt aus "Police Comics" 1 enthält.