Ein mysteriöses weltweites Ereignis raubt den Superwesen die Kräfte und eröffnet ihren Gegnern neue Möglichkeiten.
Mit "JLA: Act of God", 2001/01 als dreiteilige Miniserie veröffentlicht, hat ein weiterer "Elseworlds"-Titel Eingang in die DC-Sammlung von Eaglemoss gefunden. Doug Moench, bekanntlich von den 1980ern bis um die Jahrtausendwende einer der maßgeblichen Strippenzieher der Batman-Titel, griff darin ein immer wieder gerne verwendetes Motiv in Sachen Superhelden-Erzählungen auf: Das plötzliche Verschwinden sämtlicher Kräfte. Verantwortlich dafür ist ein letztlich ungeklärtes Phänomen, das als "Black Light"-Ereignis bekannt wird und die Karten zwischen Gut und Böse völlig neu verteilt.
Die ihrer fantastischen Fähigkeiten beraubten Helden gehen auf verschiedene Art und Weise mit dem Dilemma um: Während etwa Superman und Green Lantern den Verlust nicht wahrhaben wollen und ihre jeweiligen Beziehungen in die Brüche gehen, hat eine Gruppe um den Martian Manhunter nicht vor, den Kampf aufzugeben. Trainiert von Batman und mit neuen Kostümen und Gadgets ausgestattet, nehmen sie Lex Luthor ins Visier – denn der hat inzwischen nicht nur "technische" Helden wie Steel, Blue Beetle und Booster Gold ausgeschaltet, sondern bastelt an seiner eigenen Superwesen-Armee.
Dass Chick Dixon seine Erzählung stark auf die Psyche der ihrer Kräfte beraubten Ex-Heroen konzentriert, bringt sowohl Schwächen als auch Stärken mit sich: Während sich darüber streiten lässt, ob von unbändigem Willen für Gerechtigkeit beseelte Charaktere wie Superman und Green Lantern derart rasch resignieren, wird die Position eines "normalen" Menschen wie Batman nachvollziehbar aufgewertet und zum Vorbild der "Phoenix Gruppe" unter seinen Fittichen. Zeichner Dave Ross, hierzulande wohl vor allem "Star Wars"-Lesern bekannt, steuert sehenswerte Arbeit zum insgesamt kurzweiligen Lesevergnügen bei, das durch eine Bonusstory aus "The Brave and the Bold" 30 von 1960 abgerundet wird.