Der Showdown zwischen alten und neuen Rogues scheint den zwischen die Fronten geratenen Flash endgültig zu zermürben.
Geoff Johns ist unbestritten der wichtigste DC-Autor des vergangenen Jahrzehnts, längst einer der kreativen Lenker des Verlags und den meisten wohl nicht nur durch seine Beteiligung am Crossover "Infinite Crisis", sondern auch durch die Ausformung des "Green Lantern"-Universums bekannt. Bevor er dem unter seiner Regie zurückgekehrten Hal Jordan und seinen grünen Kollegen zu neuem Glanz und vorderen Plätzen in den Verkaufscharts verhalf, legte er ab 2000 eine beachtliche Strecke an "The Flash" hin. 2005 nahm er seinen Hut, zog aus selbigem aber noch zum krönenden Abschluss seiner Autorenschaft in den Ausgaben 220-225 der Serie noch die fünfteilige Saga "Rogue War".
Darin entbrennt ein Konflikt durch den Diebstahl des Leichnams von Digger Harkness alias Captain Boomerang, den sein Sohn und Nachfolger verzweifelt sucht, um ihm die letzte Ehre erweisen zu können. An der Seite von Captain Cold treten er und weitere neue Rogues, die auf den Kodex der Gruppe pfeifen und rücksichtslos auch gegen Unschuldige vorgehen, gegen ihre Vorgänger an, von denen einige die Seiten gewechselt haben und nun für das Gesetz arbeiten. Zwischen die beiden Gruppen, die sich spinnefeind sind, gerät Wally West, dessen Frau Linda erst kürzlich durch die Schuld des Reverse Flash ihre ungeborenen Zwillinge verloren hat. Und ausgerechnet der kehrt nun in zweifacher Ausführung zurück…
Wer in der Flash-Geschichte nicht allzu gut bewandert sein sollte, kann bei der Lektüre schon mal den Überblick verlieren, so viele Schurken (in verschiedenen Versionen) wie sich hier ein Stelldichein geben. Unzweifelhaft merkt man allerdings jedem der von Veteran Howard Porter zu Papier gebrachten Panels die Liebe an, die Geoff Johns für Wally West und Barry Allen, ihre Schurkengalerie und Zeitreisen aller Art empfindet, und auch den Anspruch, dass sinnlose Gewalt als reiner Showeffekt ein Relikt der düsteren 1990er bleiben sollte. Die Zusatzstory aus dem Jahr 1957 beinhaltet diesmal das Debüt von Captain Cold, wie auch im
vorherigen Band gezeichnet vom legendären Carmine Infantino.