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Gespenster-Krimi 8

Ein einzelner Moment ist dazu geeignet, ein Leben für immer auf den Kopf zu stellen. Eine bittere Erfahrung, die auch der junge Steve Dury machen muss.

(C) Contendo Media / Gespenster-Krimi 8 / Zum Vergrößern auf das Bild klickenAuch heute gibt es immer noch einige Geheimnisse, die die Fantasie des Menschen anregen. Ein solches Mysterium dürfte auch die Möglichkeit sein, sich für andere Augen unsichtbar machen zu können. Professor Flack wird vom Gedanken getrieben, dieses Ziel endlich zu erreichen. Die ersten Tests waren außerordentlich vielversprechend, die Experimente mit unterschiedlichsten Tieren alle von Erfolg gekrönt. Nun ist es an der Zeit den nächsten Schritt zu wagen, ein Versuch mit einem Menschen. Ein Freiwilliger ist mit dem Assistenten des Professors schnell gefunden. Steve Dury ist bereit sich zur Verfügung zu stellen.


Doch dann geschieht das Unfassbare, zwar gelingt es, ihn unsichtbar zu machen, doch gleichzeitig scheint auch eine viel tiefer greifende Veränderung mit dem jungen Mann vorzugehen. Scheinbar verwandelt sich Dury in eine rasende Bestie, deren erstes Opfer ihr Schöpfer Professor Flack ist. Doch das Grauen nimmt erst seinen Anfang. Nach dem bestialischen Mord an dem Wissenschaftler gelingt Dury die Flucht. Ab sofort lebt die kleine Gemeinde Holsworthy in Furcht. Immer wieder gibt es neue Opfer, bis sich der Profiler Dave Donavan dem Kampf gegen das Böse stellt.


Die bereits achte Folge von "Gespenster-Krimi" von Audionarchie und Contendo Media nimmt sich erneut einen Horrorroman der 1970er Jahre vor. Dieses Mal handelt es sich um ein Werk von A. F. Morland, dem geistigen Vater des Geisterjägers Tony Ballard. "Die Blutbestie" kann man getrost in der Rubrik "Klassische Horrorgeschichte" einsortieren. Ein bahnbrechendes Experiment scheitert auf äußerst erschreckende Weise und ruft eine wilde Bestie ins Leben, die im weiteren Handlungsverlauf in einem örtlich begrenzten Gebiet seine Opfer sucht und schließlich von einem einsamen Kämpfer des Guten gerichtet wird. Eine Variante der Horror- und Gruselliteratur, die vielen sicherlich bekannt sein dürfte.


In einem solchen Fall kommt es immer darauf an, wie die Geschichte erzählt wird und ob es gelingt neue Ideen einfließen zu lassen. Der Einstieg in die Handlung ist gut gewählt, man wohnt dem auslösenden Experiment bei und erlebt die Erschaffung der Bestie. Gerade diese Szene wirkt wie eine gelungene Hommage an die Streifen der Schwarzweiß-Ära und der Hammer-Filme. Schon hier gibt man sich größte Mühe, dem Hörer eine gehörige Portion Gänsehaut auf den Körper zu zaubern. Dazu beschleicht einen das ungute Gefühl, dass es Dinge zwischen Himmel und Erde gibt, die man besser ruhen lässt.


Nach dem sehr atmosphärischen Einstieg ins Geschehen zieht die Spannungskurve deutlich an. Die fortwährenden Attacken der Bestie auf die friedlichen Einwohner von Holsworthy sorgen für eine Atmosphäre des Terrors, die sich auch schnell auf den Hörer überträgt. Geschildert wird das ganze Ausmaß des Grauens aus verschiedenen Blickwinkeln. So entsteht ein sehr dynamischer und abwechslungsreicher Plot. Dabei nimmt man häufig die Perspektive von Personen ein, die unmittelbar mit dem blutigen Treiben des Monsters konfrontiert werden. Ein beklemmendes Gefühl ergreift von einem Besitz, da man ständig damit rechnen muss, der Bestie erneut zu begegnen. Ihren Höhepunkt findet diese Entwicklung sicherlich in jener Szene, in der zwei Gesetzeshüter im nebelverhangenen Moor auf die Kreatur stoßen. Eindringlicher und unheimlicher kann man einen solchen Moment nicht gestalten.


Die häufigen Szenenwechsel machen es allerdings schwer, eine emotionale Bindung zu einer der Figuren aufzubauen, da viele von ihnen einfach zu eindimensional bleiben und lediglich die Rolle des nächsten Opfers verkörpern. Am besten gelingt dies noch bei Alice Flack, der Freundin von Steve Dury, die immer wieder alles versucht, um ihren Verlobten von seinen Taten abzubringen. In Sachen Action wird dem Hörer wieder einiges geboten und man geht dabei auch nicht unbedingt zimperlich zu Werke, was aber durchaus zur Story passt und das bereits erwähnte gut eingefangene Feeling alter Horrorstreifen unterstreicht.


Die Produktion ist wie bei eigentlich allen Folgen dieser Reihe äußerst gelungen und auf dem Punkt gebracht. Die Soundeffekte wissen zu gefallen und sorgen dafür, eine unheimliche und beklemmende Atmosphäre der Angst zu erzeugen. Die Dialoge wurden der heutigen Sprache angepasst und haben zum Glück über weite Strecken das Hölzerne vieler Heftromane abgestreift. Ein Blick ins Booklet offenbart wieder einmal eine fürstliche Anzahl von Sprechern, die diesem Hörspiel Leben eingehaucht haben. Besondere Erwähnung in einem gut agierenden Ensemble verdient Merete Brettschneider als Alice Flack. Ihr gelingt es, die innere Zerrissenheit ihrer Figur zu erfassen und dem Hörer zugänglich zu machen. Wirklich gut!


Tim Knauer weiß in der Rolle des unerschrockenen Polizisten zu gefallen und Thomas Balou Martin ist genau der richtige Erzähler, um diese finstere Geschichte mit seiner markanten Stimme zu begleiten. Dazu kommen viele weitere bekannte Namen wie Michael-Che Koch, Joachim Tennstedt und Traudel Sperber. Die bisherigen Folgen bieten ein großes Maß an Abwechslung, immer wieder wendet man sich neuen Spielarten der Horror- und Gruselliteratur zu, was beim Käufer sicherlich ein weiterer Anreiz sein dürfte, diese Reihe auch weiterhin zu verfolgen. "Die Blutbestie" ist eine solide Folge, die mit einigen wirklich unheimlichen und spannenden Momenten zu begeistern weiß.


 
# # # Justus Baier # # #



Publisher: Audionarchie/Contendo Media



 



 
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