2016 ist das Jahr, in dem Head-Mounted Displays für Gaming endgültig auf dem Endkundenmarkt angekommen sind, wenn auch zu vergleichsweise stolzen Preisen. Als Starttitel für die Oculus Rift wurde im März "EVE: Valkyrie" ins Rennen geschickt, das zu späteren Zeitpunkten auch die Konkurrenzprodukte HTC Vive und PlayStation VR unterstützen soll. Dark Horse, seit jeher als äußerst Videogame-affin bekannt, ließ es sich bei der Gelegenheit nicht nehmen, passend zum Start des Shooter-Ablegers des 2003 ins Leben gerufenen MMORPG-Spiels "EVE Online" eine vierteilige Comic-Miniserie zu produzieren.
Via Cross Cult kommen nun auch Spieler von "EVE: Valkyrie" oder solche, die es noch werden wollen, in den Genuss der von Starautor Brian Wood (
"Northlanders", "DMZ") erzählten Geschichte der Pilotin Rán Agole. Ihre glänzenden Zukunftsaussichten trüben sich jäh ein als ihr Vater, verantwortlich für Verteidigungssysteme von Weltraumstationen, einer Intrige zum Opfer fällt und für sie das bisherige privilegierte Leben endet. Während ihr alter Herr langsam aber sicher an seiner gescheiterten Existenz zerbricht, hält sie sich mit Geschäften auf dem Schwarzmarkt über Wasser.
Unter falschem Namen kann sie schließlich ihren Job als Kampfpilotin doch noch antreten, wird aber auf eine Selbstmordmission nach der anderen geschickt. Als sie bei einer solchen zu sterben droht, wird sie von einem Mann namens Fatal gerettet und zur Angehörigen eines Teams von Fliegern, die durch eine Klontechnologie immer wieder ins Leben zurückgerufen werden. Nachdem sie und andere sich gewaltsam von ihrem Fortgesetzten getrennt haben, agieren sie selbstständig als Piraten. Bis bei einem Überfall plötzlich ihr Backup für die Wiedergeburt aufgrund eines Störsenders nicht mehr zur Verfügung steht…
Mit Zeichnungen von Eduardo Francisco, die sowohl die Weltraumschlachten als auch die Protagonistin sehr wohlfeil in Szene setzen, variiert Brian Wood das ewig faszinierende Thema von Unsterblichkeit auf kurzweilige Art und Weise. Der alte Menschheitstraum wird hier durch die Wissenschaft erreicht und sogleich sowohl für militärische als auch kommerzielle Zwecke pervertiert. Allzu hochtrabende philosophische Gedankenspielereien sind natürlich keinesfalls Aufgabe einer Comic-Adaption eines Videospiels, von daher ist das nicht weiter tragisch – denn der Hauptzweck, zu unterhalten, wird auf jeden Fall erfüllt!