Der Kult gewordene Roman aus der Feder von Neil Gaiman ist nun auch als Comic-Adaption verfügbar und lässt den Leser die morbide Welt von Nobody Owens mittels Zeichnungen erleben.
Die Geschichte, so skurril sie auch anmuten mag, ist schnell erzählt: Die Familie eines kleinen Jungen wird von einem Mann namens Jack kaltblütig ermordet, lediglich der Bursche kommt davon und flüchtet sich auf einen Friedhof. Dort angekommen wird er von den toten Bewohnern fürsorglich aufgenommen und findet in ihnen einen Ersatz für seine Familie. Allen voran ist es der mysteriöse Silas, der in seiner Vaterrolle die Vormundschaft für den Jungen übernimmt.
So lebt der von nun an Nobody Owens genannte Jüngling auf dem Gräberfeld und wächst unter Toten auf, doch je älter er wird, umso mehr verändern sich auch seine Bedürfnisse, die nicht mehr lange vom Leben am Gottesacker gestillt werden können. Doch Bod ist nur auf dem Friedhof sicher, denn draußen in der Welt lauert immer noch Jack, der Mörder seiner Familie, und dieser hat nicht vergessen, dass ihm damals ein kleiner Junge entkommen ist.
Spannend und mit Liebe zum Detail wird Neil Gaimans Romanvorlage von P. Craig Russel gefühlvoll adaptiert und jedes Kapitel von einem jeweils anderen Star der US-amerikanischen Comic-Szene gezeichnet. Neben Russel selbst kommen dabei Kevin Nowlan, Tony Harris, Scott Hampton, Galen Showman und andere zum Zuge und verleihen dem Stoff eine überraschend stimmige und zusammengehörig wirkende Optik, die das Morbide und Surreale gekonnt in Szene setzt. Wunderschön, herzergreifend und spannend ist die Comic-Adaption schon aufgrund ihrer Vorlage, ein Genuss für das Auge wird das Werk jedoch erst durch die künstlerische Interpretation der Zeichner.