Green Lantern und Green Arrow beschließen gegen den Willen der Justice League, mit härteren Bandagen gegen Superschurken vorzugehen.

Nicht nur Kennern der Justice Society of America ist der Name James Robinson ein Begriff, sondern auch Anhängern seines legendären "Starman"-Runs, von dem es gerade einmal eine einzige Ausgabe (im Zuge des
"One Million"-Crossovers) nach Deutschland geschafft hat. Eine der Personen, die den Namen des einstigen Helden aus dem Golden Age tragen, der außerirdische Mikaal Tomas, spielt auch in der 2009/10 erschienenen Miniserie "Justice League: Cry For Justice" eine Rolle. Wie der Titel schon nahelegt, setzt sich die sieben Kapitel umfassende Story mit dem brennenden Verlangen nach Gerechtigkeit auseinander.
Selbiges Verspüren vor allem Green Lantern und Green Arrow, nachdem während der "Final Crisis" Martian Manhunter ermordet und Batman scheinbar ebenfalls getötet worden ist. Nach einer hitzigen Debatte mit den Mitgliedern der Justice League beschließen die beiden, präventiv und mit ungewohnt harter Hand gegen Verbrecher vorzugehen. In der Zwischenzeit müssen mehrere Helden wie der bereits erwähnte Mikaal Tomas oder Congorilla schmerzhafte persönliche Verluste hinnehmen, die sie nach Rache dürsten lassen. Die Spur führt in allen Fällen zum als Anti-Batman beschriebenen Schurken Prometheus, der gegen jeden Helden die perfekte Abwehr ausgeklügelt hat.
Dass Helden sterben und früher oder später zurückkehren, ist eine bekannte Tatsache. James Robinson konfrontiert seine Protagonisten mit dem Tod von Angehörigen oder Freunden, um die Problematik "Auge um Auge, Zahn um Zahn" in einer Zeit zu beleuchten, die zwar die Grimmigkeit der 1990er abgelegt hat, aber wesentlich realistischer ist als das von ihm verehrte Golden Age der Comics. Wenn auch die finale Konfrontation etwas zu überhastet wirkt und ein paar zusätzliche der hauptsächlich von Mauro Cascioli vorzüglich illustrierten Seiten vertragen hätte, ist "Cry For Justice" eine unterhaltsame Lektüre mit teils süffisanten Dialogen. Als Extra gibt es diesmal das Debüt von Congorilla aus dem Jahr 1958 zu lesen.