Eine Dimension reicht bei weitem nicht aus, um Doctor Stranges spannenden Kampf gegen seine Erzfeinde zu schildern.
Das für November angesetzte Leinwanddebüt von Doctor Strange war wohl einer der Beweggründe für Hachette, dem Meistermagier endlich auch den ersten eigenen Band innerhalb der Marvel-Kollektion zu spendieren. Die chronologische Nummerierung des Bandes mit der römischen Zahl III verrät bereits, dass wir es hier mit Material aus der Blütezeit des "Marvel Age of Comics" zu tun haben: Enthalten sind die "Strange Tales"-Ausgaben 130-146 aus den Jahren 1965/66, die sich der gute Doktor zunächst mit der Fackel und dem Ding von den Fantastic Four und anschließend SHIELD-Boss Nick Fury teilte.
Über ganze 17 Kapitel mit jeweils zehn Seiten spannt sich die epische Story, die (der gegen Ende hin von Roy Thomas und Dennis O'Neil abgelöste) Stan Lee gemeinsam mit Steve Ditko erzählt. Ausgangspunkt der Ereignisse ist ein Angriff von Baron Mordo auf Doctor Strange, der dessen Lehrmeister, den Uralten, ins Koma stürzt. Von Dormammu mit zusätzlicher Kraft ausgestattet, versucht sein Erzfeind des Meisters des Mystischen habhaft zu werden. Während Doctor Strange ihm immer wieder ein Schnippchen schlagen kann, gilt es herauszufinden, um was es sich bei der "Ewigkeit" handelt, die sein Meister als Schlüssel zum Sieg erwähnt hat.
Das "namenlose Land in einer zeitlosen Zeit" ist lediglich eine der abgefahrenen Welten, in die es Doctor Strange im Laufe seiner Abenteuer verschlägt, und somit nur ein Ausschnitt der überbordenden und in psychedelische Gefilde hineinreichenden Fantasie von Steve Ditko (und das wohlgemerkt ohne Drogeneinfluss). Die gewohnt launige Schreibe von Stan "The Man" Lee ist hier im Grunde nur schmückendes Beiwerk, der wahre Star und Ideengeber nach der berühmten "Marvel-Methode" des Erzählens ist eindeutig der Zeichner, neben Jack Kirby immerhin der wichtigste Künstler des "House of Ideas" in den 1960ern. Alle verfügbaren Daumen nach oben für diesen zauberhaften Klassiker!