Ausgerechnet im Gehirn ihres Erzfeinds liegt der Schlüssel zur Lösung der Frage, wer der Anführer der Mord-Liga ist, der Elektra ausschalten will.

Mit dem zweiten Sammelband, der die US-Ausgaben 6-11 enthält, liegt die 2014 gestartete "Elektra"-Serie nun (leider) schon in ihrer Gesamtheit vor. In "Verehrung", so der deutsche Titel, setzt W. Haden Blackman Elektras unfreiwillige Trips rund um die Erde fort, nachdem sie sich auf die Suche nach dem legendären Auftragskiller Cape Crow gemacht hatte. Inzwischen macht sie mit ihm und seinem Sohn Kento gemeinsame Sache und versucht gemeinsam mit ihnen und ihrer Mittelsfrau Matchmaker am Leben zu bleiben, was angesichts der zahlreich auftauchenden Feinde zum Spießrutenlauf wird.
Lady Bullseye ist nur eine von mehreren Superschurken, die nach einer Niederlage gegen Madame Natchios von der Mord-Liga wieder zusammengeflickt und mit verbesserten Kräften erneut in den Kampf geschickt werden. Die Zeit drängt für unsere agile Hauptdarstellerin mit den scharfen Sais, herauszufinden, wer die Organisation gegenwärtig anführt und somit hinter dem Kopfgeld steckt, das auf sie ausgesetzt worden ist. Die Spur führt direkt ins Gehirn von Bullseye, der sich in kritischem Zustand befindet und von SHIELD verwahrt wird. Doch auch die Hand hat ein Interesse daran, sich Elektras einstigen Mörder zu schnappen.
Bei zwei Ausgaben ist Alex Sanchez als Zeichner eingesprungen und macht seine Sache recht gut, wenn er auch nicht an die Qualität der fantastischen visuellen Darbietungen von Mike Del Mundo heranreichen kann. Diesem gelingt es wieder, die Trips durch die zerrütteten Seelenlandschaften einer Protagonistin, an der Heerscharen von Psychiatern wohl ihre Freude hätten, ebenso hervorragend in Bilder umzusetzen wie die flotten Kampfszenen. Die 2014er Inkarnation von "Elektra" hinterlässt somit einen rundum gelungenen Eindruck und Autor Blackman mit der am Ende offengelassenen Frage, wie es mit der Mord-Liga weitergeht, ein spannendes Fragezeichen für künftige Storys.