Ein Schloss in Tirol, ein amerikanischer Okkultist und Vampire in SS-Uniformen … oder Nazis mit Vampirzähnen? Das Böse hat eine neue Form gewählt!
Dass sich die SS mit Okkultem aller möglichen Kulturen beschäftigt hat, wissen die meisten von uns spätestens seit Indiana Jones. Wie auch schon im ersten Teil, von Produzent Samuel L. Bronkowitz produziert, wird eine Kreuzung über die Leinwand geschickt, vor welcher selbst ein Abkömmling der neuen Predalien-Generation in Ehrfurcht erstarren würde – der Nazivampir! Der Titel für sich sagt – möglicherweise beabsichtigt deutlich – schon, dass dieses neue Machwerk weder etwas für pietätvolle Vertreter der Political Correctness, noch für eingeblutete Anhänger des romantischen Vampirfilms à la Anne Rice ist. Was hier geboten wird, ist von der Story bis hin zur Umsetzung eine Trashkomödie.
Das amerikanische Militär steht Universitätsabgängern prinzipiell kritisch gegenüber, trotzdem gibt es in ihren Reihen ein wertvolles Mitglied im Kampf gegen die Nazis: den Okkultismusexperten B.J. Blazkowicz. Weil sich die Amis offenbar doch ein wenig Sorgen darüber machen, dass die von der SS eingeschlagenen Abwege in die unbekannte Zone des Mystisch-Mythischen und Transzendenten Ergebnisse bringen könnten, wird Blazkowicz in die Ostmark (Tirol!) geschickt. Eingeschleust in die Nazihochburg findet er heraus, dass die Bestrebungen der SS-Abteilung Ahnenerbe in eine viel gefährlichere Richtung gehen, als angenommen wurde. Der oberböse SS-General Otto von Grimm veranstaltet nämlich keine germanischen Riten, sondern will mit einer Armee von deutschen Blutsaugern die Welt unterjochen. Das Skelett von Graf Dracula, ein Laboratorium von gefangen gehaltenen Wissenschaftlern und eine ganze Menge an flüssigem Gold sollen ihm dabei helfen.
Mit dem "goldenen Nazivampir von Absam" als Abschlussfilm beendete Regieneuling Lasse Nolte sein Studium an der Hochschule für Fernsehen und Film in München. Allerdings nicht mit Auszeichnung, sondern mit einem Eklat. Die musikalische Untermalung im Abspann ist das exakte Tonpendant zum Film und passt ähnlich gut wie Vampirzähne und bleiche Haut zu einer SS-Uniform: Knorkator mit "Unsagbar böse". Den Humor könnte man ohne weiteres als typisch deutsch bezeichnen und auch ein bekannter deutscher Komiker hat seinen Weg in das B-Movie gefunden. Oliver Kalkofe, der mit giftiger Zunge und ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen normalerweise die blutleere, deutsche Fernsehlandschaft kommentiert, spielt eine Nebenrolle auf der Seite der Amerikaner.