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Movie-Review: Lakeview Terrace (Sony Pictures)

Rassismus, doppelbödige Moral und Intoleranz in einer ruhigen Nobelsiedlung in den USA. Doch welche Farbe hat Rassismus?
lakeview_terrace (c) Sony Pictures / Zum Vergrößern auf das Bild klicken
Abel Turner ist alleinerziehender Vater zweier Kinder. Er arbeitet seit Jahrzenten als Polizist und sorgt auch – freiwillig und ganz selbstverständlich – durch abendliche Rundgänge in seiner Wohngegend für Sicherheit. Schließlich ist die Welt voll von randalierenden Jugendlichen die vom "rechten Weg" abgekommen sind, Drogendealern, Prostitution und weiß der Teufel was noch. Gestört wird die traute, amerikanische Kleinstadtidylle, als neue Nachbarn einziehen und damit Abels heile Wohn- und Weltbilder in Unordnung bringen.


Chris und Lisa Mattson sind jung, frisch verheiratet und - verschiedener Hautfarbe.  Abel, selbst Afroamerikaner und tief religiös ist das neue Sinnbild der Unmoral ein Dorn im Auge und er setzt alles daran, die beiden aus seiner Wohngegend zu ekeln. Doch das Ehepaar denkt nicht daran die neue Villa aufzugeben, schon gar nicht wegen ein paar Nachbarschaftsstreitigkeiten. Was jedoch am Anfang so harmlos scheint, gewinnt mit jedem Tag der in der Siedlung vergeht an Explosionspotential.


Samuel L. Jackson ist unbestritten ein Darsteller mit vielen Gesichtern – und alle davon wirken so echt, dass man sich automatisch schon mal entspannt, wenn er auf der Darstellerliste aufscheint. Regisseur Neil LaBoute ("Tag der Gnade") hat einen Hang zur Theatralik, den er auch in seinem neuesten Werk auslebt. Das Thema ist interessant und ausbaufähig in viele Richtungen: verdrehte, religiös fundamentierte Moralvorstellungen, Ohnmacht gegen korrumpierte Handlanger der behördlichen Exekutive und v.a. die Probleme von Paaren unterschiedlicher Ethnizitäten, und das auf beiden Seiten.


Trotz guter Darsteller, ausbaufähiger Story und interessanter Charaktere bleibt die Spannung auf der Strecke und fällt das Dranbleiben manchmal schwer. Die Grundaussage wird in der Umsetzung überlagert durch die gemeinen Nachbarschaftszwiste und Psychospielchen, auch wenn Jackson durch einige Auftritte bei den Cocktailparties seiner ungeliebten Nachbarn das Ruder rumreißt und die Aufregung steigt.


Fazit: Lakeview Terrace ist eine nicht ganz gelungene Mischung aus einem Psychonachbarmotiv und grundlegend ernsterer Thematik wie Rassismus und falscher Moral. Das Verhältnis bei Mischungen gut zu treffen, ist immer schwer. Meist kommt wie hier, ein Teil zu kurz und das ganze verliert an Tiefe.

# # # Sandy Mayer # # #
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