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Movie-Review: Der Rebell des Königs (Savoy Film/Sunfilm)

1678. Schweden und Dänemark befinden sich im Krieg. Im hart umkämpften Schonen lehnt sich eine Gruppe Bauern gegen die schwedische Besatzung auf – die Snapphanar. Ein erbitterter Freiheitskampf mit vielen Toten.

rebell_des_koenigs (c) Savoy Film/Sunfilm / Zum Vergrößern auf das Bild klickenDer junge Nils Geting wächst behütet auf einem kleinen Bauernhof auf, ist gottesfürchtig und führt ein beschauliches Landleben. Dieses findet allerdings ein abruptes Ende, als zwei Snapphanar den Silberschatz des Dorfes aus der Kirche stehlen und es zu seiner ersten Begegnung mit der Schwarzen Stina kommt. Dass er sie und ihren Begleiter Furchtriese laufen lässt, wird ihm später noch zugute kommen.


Tags darauf versteckt sich eine Gruppe der Freiheitskämpfer auf dem Dachboden der Getings. Nils wird geschickt, Hilfe zu holen, und im Glauben einige der ihren auf einer Lichtung gefunden zu haben, verrät er den Aufenthaltsort an eine als Snapphanar getarnte schwedische Sondereinheit. Nils wird niedergeschossen, das Projektil bleibt – kitschigerweise – in seiner Bibel stecken. Im Morgengrauen kommt er wieder zu sich, und als er in düsterer Vorahnung zum elterlichen Dorf läuft, sieht er das Ausmaß der Zerstörung: alles ist niedergebrannt, seine Freunde und Verwandten abgeschlachtet. Nils schwört Rache, und Blut wird fließen...


Es werden auch außerhalb Hollywoods gute Filme gemacht – auch wenn wir das manchmal vergessen. Im Falle von "Der Rebell des Königs" kann man sich über das Fehlen der Traumfabrik glücklich schätzen, denn die schwedische Produktion weiß auch ohne großartige Spezialeffekte von Anfang bis Ende zu überzeugen. Die Schauspieler sind perfekt gecastet und wirken keine Sekunde lang überzogen, jede Aktion und Emotion ist authentisch dargestellt.


Auch die Story lässt keine Wünsche unerfüllt. Wendungen ohne Ende, eine Überraschung nach der anderen und ein wildes Geflecht aus politischen Intrigen erwecken die Geschichte im skandinavischen Mittelalter zum Leben, welche im Übrigen nicht minder blutgetränkt als im restlichen Europa verlief.


Nicht einmal aus historischem Blickwinkel lässt sich viel bekritteln, da es zwischen Dänemark und Schweden zu gravierenden Spannungen nach dem Frieden von Roskilde 1658 kam und jener auch einer der Gründe für den Schonischen Krieg war, in dessen Endphase der Film handelt. Auch die Snapphanar existierten in Realität, sowie ein von ihnen verübtes, erzählerisch wichtiges Ereignis (welches hier aus Spoiler-Gründen unerwähnt bleibt). Für genauere Betrachtungen fehlt zugegebenermaßen das geschichtliche Wissen.


Einziger Kritikpunkt ist die grauenhafte deutsche Synchronisation, aber wer keine Probleme damit hat, während eines Films etwas zu lesen, kann den Streifen ohne Probleme im Originalton mit deutschen Untertiteln schauen.


Fazit: Zweieinhalb Stunden dauert "Der Rebell des Königs", und doch ist Langeweile ein Fremdwort. Ein nordisches Epos – und einer der besten Filme der letzten Jahre.

 

# # # Bernhard Kleinbruckner # # #
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