Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass Star Trek (oder Raumschiff Enterprise, wie es im deutschen Sprachraum bekannt ist) zu den kultigsten Fernsehserien aller Zeiten zählt.
Generationen von Fernsehzuschauern, aber auch das damalige Fernsehen an sich, wurden nachhaltig von ihr geprägt. Egal wohin man geht, überall läuft man - zumindest heimlichen - Star Trek Fans (gerne auch als Trekkies bezeichnet) über den Weg und jeder von ihnen hat seinen eigenen Lieblingscaptain. Für die meisten gibt es allerdings – und wie könnte es auch anders sein – nur einen wahren Captain der USS Enterprise, nämlich Captain James T. Kirk.
Die klassische Star Trek Reihe lief von 1966 bis 1968, war in drei Staffeln aufgeteilt und griff viele kulturelle, soziale sowie politische Tabus und Kontroversen auf. Vor allem damals war es gewagt, einen farbigen (und noch dazu weiblichen) Kommunikationsoffizier, einen japanischen Steuermann und einen russischen Navigator zusammen mit anderen Kulturen und Rassen auf einem Raumschiff zu versammeln. Alle gemeinsam in friedlicher Mission unterwegs – damals eine Utopie.
Der Inhalt der Drehbücher habe an Aktualität kaum verloren und die Darsteller wurden zu Legenden, jedoch war die damalige Technologie vor vierzig Jahren in ihre Schranken gewiesen.
Die zweite Staffel von Star Trek ist wahrscheinlich die beste Staffel der ganzen Star Trek Reihe, aber über Geschmack lässt sich bekanntermaßen streiten. Mit Klassikern, wie "The Doomsday Machine", "Mirror, Mirror", "Journey to Babel", "Amok Time" oder "Trouble With Tribbles" bietet die zweite Staffel alles, was ein Trekkie Herz höher schlagen lässt. Sei es die Entwicklung der verschiedenen Charaktere bzw. der Beziehungen untereinander, der typische Humor der einmaligen Crew oder aber die actiongeladenen Weltraumschlachten.
In "Amok Time" ("Weltraumfieber"), der ersten Folge der Staffel, stehen sich Kirk und Spock im legendären Kampf um die Gunst einer Vulkanierin gegenüber, weil Spock sich im Ponn Farr befindet, was in ihm den Instinkt der Paarung weckt. Beinahe im Anschluss folgt "Mirror, Mirror" ("Ein Parallel Universum"). Als sich Kirk und sein Team nach erfolglosen Verhandlungen auf dem Planeten Halkan wieder auf die Enterprise beamen lassen, gibt es einen Transporterzwischenfall, der sie in ein paralleles Universum verschlägt. Dort ist die Föderation ein Schreckensregime und jeder an Bord der Enterprise in sein Gegenteil verkehrt! Zweifelsohne eine der poulärsten Folgen, die in Fortsetzungen wie "Deep Space Nine" und "Enterprise" resultierten.
Und wer könnte die unvergessliche Episode "Trouble with Tribbles" ("Kennen Sie Tribbles") vergessen, die sogar "Nicht-Trekkies" ein Begriff sein dürfte. Hier war vor allem die überragende und leichtfüssige Comdey-Darbietung ein Highlight und mal was Anderes im Vergleich zu den anderen Episoden.
Rechtzeitig zum vierzigsten Jubliäum erschien die Remastered Edition der klassischen Star Trek Reihe. Die neuen CGI-Elemente gehen nahtlos mit dem Verlauf der Geschichten einher und sind meistens unterschwellig, zerstören also nicht das gewohnte 60er Jahre Flair, das Fans der Serie lieben gelernt haben. Auch wenn die Enterprise durch CGI ersetzt wurde, so wurden dennoch die Originalaufnahmen als Vorlage genommen und so umgesetzt, dass sie jetzt der eigentlichen Idee der Entwickler näher kommen, als es die damalige Technik zugelassen hätte.
Auch sonst wurden viele Szenen optisch erweitert. So bekommen Städte, die damals offensichtlich nur auf Leinwand aufgemalt waren durch CGI eine überzeugende Tiefe, aber auch Landschaften wie zum Beispiel der Planet Vulkan sind davon betroffen. Alles wurde rundum durch CGI verbessert und erweitert und sieht aber dennoch so aus als wäre es in den Sechzigern gedreht worden.
Der Sound und vor allem Soundtrack wurden ebenfalls generalüberholt und remixed, dasselbe gilt auch für die allgemeine Bildqualität. Was leider bis jetzt nirgendwo erwähnt wurde ist, dass die Episoden um im Original herausgeschnittene Szenen erweitert wurden. Das macht sich vor allem bei der deutschen Synchronisation bemerkbar, weil diese Passagen von anderen Sprechern übernommen wurden, da viele der ursprünglichen Sprecher nicht mehr verfügbar waren.
"Star Trek - Raumschiff Enterprise: Seasons 1-3, Remastered" kommen in coolen Metallboxen mit erhabenem Star Trek Emblem darauf. Es ist ein Vergnügen jede Episode, dank der Überarbeitung neu zu erleben, zu geniessen und zu entdecken.