Im 21. Jahrhundert ist die Pest zurückgekehrt und wütet grausamer denn je. Die Menschen sterben zu Tausenden und ein Heilmittel scheint nicht in Sicht.
Die Zivilisation steht kurz vor dem Kollaps, auch der australische Kontinent bleibt von den weitreichenden Folgen einer globalen Seuche nicht verschont. Eine neue Form der Pest ist aufgetreten und rafft die Menschen innerhalb weniger Tage dahin. Fieberhaft wird an einem Heilmittel gearbeitet, doch bisher sind die Bemühungen der Wissenschaftler erfolglos. Wer kann, verlässt die Ballungszentren und begibt sich hinaus aufs Land. Ein Plan, den auch Gemma, Melvin und Roach verfolgen.
Sie haben eine der begehrten Einladungen zur Party auf dem Landsitz des Milliardärs Vernon Ferox erhalten. Dieser hat sich ins Outback zurückgezogen, um hier mit einer erlesenen Schar von Gästen auf das Ende der Seuche zu warten. Unterwegs begegnen die drei Freunde der mysteriösen und undurchsichtigen Rose. Sie will ebenfalls das Anwesen erreichen. Allerdings verfolgen sie vollkommen unterschiedliche Ziele, wenn sie endlich ihr Ziel im Nirgendwo erreicht haben.
Für die achte Episode der "Dark Mysteries"-Reihe greift Markus Duschek auf Motive des großen Horrorschriftstellers Edgar Allan Poe zurück und verlegt die Geschichte aus dem Italien der Renaissance ins Australien der Gegenwart. Hier wie dort versucht eine kleine Gruppe von Reichen und Mächtigen, das Ende einer Seuche in einem abgeschotteten Refugium auszusitzen. In beiden Fällen müssen sie jedoch erkennen, dass der Tod bereits unter ihnen ist und seine Opfer sucht.
Trotz der hohen Bekanntheit des Originalstoffes gelingt es, die Spannung über weite Strecken aufrechtzuerhalten, da lange im Unklaren bleibt, was für die Pandemie verantwortlich ist und welche Motive die Protagonisten wirklich verfolgen. Der Autor meistert es auch in der vorliegenden modernen Adaption, die Abgründe der Menschheit gut hervorzuarbeiten. Wenn es dem Ende zugeht, ist sich jeder selbst der Nächste und bereit, über Leichen zu gehen.
Niemand darf hier mit einem leichten Tod rechnen. Die Opfer der Seuche oder der um sich greifenden Gewalt am Ende der Zivilisation erfahren allesamt ein drastisches und nicht selten makabres Ende. Die Gewalt ist hier direkt und unverblümt und richtet sich an ein deutlich erwachsenes Publikum wie ja die Serie generell. Zartbesaitete Hörer könnten hier jedoch vielleicht überfordert sein.
Die Dialoge sind ausgesprochen flüssig und natürlich und passen gut zum Sujet, in dem die Geschichte angesiedelt ist. Die Soundeffekte sind allesamt gut gewählt und untermalen das Grauen, das die neue Pest anrichtet, auf dramatische und beklemmende Weise. Im letzten Drittel erinnern die verwendeten Geräusche das eine oder andere Mal an einen Splatterfilm, was jedoch durchaus beabsichtigt ist und hervorragend zu den geschilderten Ereignissen passt.
Bei der Besetzung der einzelnen Rollen überließ man nichts dem Zufall und verpflichtete eine ganze Reihe bekannter Synchronstimmen. Das Trio, das die Reise ins australische Outback antritt, ist mit Annina Braunmiller, der deutschen Stimme von Kristen Stewart, Konrad Bösherz und Leonard Mahlich prominent besetzt. Allen dreien kauft man die Twenty-somethings, die nur an wenig mehr interessiert sind als Partys und sich einen Scheiß um den morgigen Tag scheren, absolut ab.
Dazu kommen weitere Schwergewichte wie Helmut Krauss, Uschi Hugo und Michael Pan, die allesamt mit ihren Namen für erstklassige Hörspielunterhaltung stehen. "Die Maske des Roten Todes" ist ein solider Thriller, der nicht mit drastischen Szenen und Schockmomenten geizt und eine Stunde lang das Versprechen auf Nervenkitzel und Adrenalin einlöst.