Eine neue Bedrohung zieht auf, welcher die Menschheit den Krieg verlieren lässt, bevor er richtig begonnen hat. Der Moreor hat das Schlachtfeld betreten und stürzt Großbritannien in eine ernste Krise.
Durch die Mithilfe von Jazz ist Foster in den Besitz einer neuen Fähigkeit gelangt. Er kann nun die Aura eines Dämons erkennen. Tatsächlich stellen sich erste Erfolge im Kampf gegen die Höllenfürsten ein. Doch dann erhält man von Jazz den Hinweis auf eine neue Bedrohung, die alle bisherigen in den Schatten stellt. Der Moreor ist zurückgekehrt und beginnt damit im Verborgenen eine Armee aufzubauen. Eine Armee von Infizierten, die ebenfalls über die Gabe verfügen, weitere sechs Menschen zu infizieren. Das Kleine-Welt-Phänomen verwandelt sich über Nacht in eine globale Bedrohung.
Jeder auf dem Erdball könnte in die Fänge des Moreor geraten. Foster bleibt nur ein äußerst schmales Zeitfenster, um den Höllenfürsten zu stoppen. Er muss die Infizierungen innerhalb weniger Stunden zum Stillstand bringen. Eine wahre Herkulesaufgabe, denn die Diener des Moreor sind von einem gesunden Menschen nicht zu unterscheiden und der Aufenthaltsort des Gegners ist unbekannt. Wird es mit der Hilfe des Hackers Sniffer gelingen, das Schlimmste zu verhindern? Einmal mehr scheint die Menschheit, ohne es zu wissen, am Scheideweg zu stehen.
Die vorliegende Folge präsentiert einen neuen Feind für die kleine Spezialeinheit um den ehemaligen Cop Foster. Einmal mehr bekommt man den Eindruck, die Mächte der Finsternis seien ihren menschlichen Gegenspielern stets einen Schritt voraus. Immer wenn sich im Kampf ein Erfolg einzustellen scheint, rückt eine neue Bedrohung ins Rampenlicht. Foster und die wenigen Mitstreiter sind gezwungen zu immer drastischeren Mitteln zu greifen, wenn man den Krieg im Verborgenen nicht verlieren will. "Foster" war bereits von Anfang an eine sehr düstere und gewalttätige Serie, in der der Protagonist auf scheinbar verlorenem Posten kämpft. In einem stetigen Abnutzungskonflikt ist man bereit immer größerer Opfer zu bringen, die moralischen Grenzen verschieben sich zunehmend.
"Das Tote-Welt-Phänomen" ist ein dramatischer Kampf gegen die Zeit, in dem alle Register gezückt werden, um dem Dämon aus der Hölle Einhalt zu gebieten. Nicht von ungefähr erinnert der Versuch, das Böse zu stoppen, an einen Hollywood-Blockbuster. Oliver Döring kennt die Mechanismen des Actionkinos genau und versteht sie auf virtuose Art ins Hörspiel zu transportieren. Zeit zum Durchatmen bleibt hier kaum, vielleicht allenfalls in jenen Momenten, wo sich wieder einmal der äußerst schwarze Humor ins Geschehen schleicht.
Zynismus und Sarkasmus sind nur zwei Pfeile in Fosters Köcher des nicht für jeden geeigneten Humors.
Nicht nur die Handlung orientiert sich am großen Vorbild Kino, auch die verwendeten Soundeffekte können locker mithalten. Wenn Foster ins Feld zieht, um seinen höllischen Feind in die Schranken zu weisen, erinnert das auf eine erschreckende Weise an ein Tondokument eines realen Konflikts. Ebenso plastisch sind die Geräusche geraten, die zu vernehmen sind, wenn die Diener des Moreors einmal mehr ihre Zahl vergrößern. Musik, wenn auch nicht selten vorhanden, spielt eine eher untergeordnete Rolle und wird lediglich zur Verstärkung der geschilderten Ereignisse genutzt.
Im Windschatten von Thomas Nero Wolff, der auch hier einmal mehr den abgebrühten und undurchsichtigen Ex-Cop auf bestechend gute Weise in Szene setzt, hat sich ein heimlicher Star der Serie herauskristallisiert: Asad Schwarz. Als abgefuckter Hacker mit akutem Drogenproblem und coolen Sprüchen, steigert er sich von Folge zu Folge und liefert mit "Das Tote-Welt-Phänomen" den bisherigen Höhepunkt dieser Entwicklung ab. Ich sage nur: Ein Kilo ist ein Kilo ist ein Kilo.
Frank Glaubrecht zeigt, dass weitaus mehr in ihm steckt als ein anderer in London beheimateter Geisterjäger und agiert hier als beinharter Militär sehr überzeugend. Dazu kommen weitere bekannte Sprecher wie Detlef Bierstedt, der vielen aus den "Special Agent Pendergast"-Hörbüchern bekannt sein dürfte, Antje von der Ahe, Gerrit-Schmidt-Foß und Bernd Vollbrecht. "Das Tote-Welt-Phänomen" ist ein weiterer, äußerst dicht inszenierter Mystery-Thriller, der mit seiner beklemmenden und düsteren Machart besticht. Rohe Gewalt, direkte Sprache, bissiger Humor und ein überzeugender Plot vereinigen sich zu einer Story mit Sogwirkung.