Der Flash braucht Geld. Und zwar – wie es in seiner Natur liegt – so schnell wie möglich.
Die Bedeutung von Mark Waid für die Geschichte des Flash hat sich auch in der Auswahl der Storys für die DC-Reihe von Eaglemoss niedergeschlagen, schließlich hinterließ der Vielschreiber und profunde Kenner der Geschichte (nicht nur) des roten Flitzers in seiner rekordverdächtig langen Autorenstrecke 1992-2000 jede Menge Material. Für den 2007/08 in "The Flash" 231-236 veröffentlichten Sechsteiler "The Wild Wests" kehrte er noch einmal zurück, bevor nach einer von Gastautor Keith Champagne verfassten Ausgabe Tom Peyer "Fast Money" vom erzählerischen Stapel ließ.
Das Problem, mit dem er Wally West konfrontiert, ist zwar im Grunde profan, wird aber seltsamerweise und der Logik zum Trotz nur selten thematisiert: Womit bestreiten Superhelden ihren Lebensunterhalt, wenn ihr Job doch aus der Rettung Unschuldiger und dem Bekämpfen von Bösewichten aller Art besteht? Der Flash, mit Linda Park verheiratet und frischgebackener Vater der Zwillinge Iris und Jai, begeht den Fehler, vor laufender Kamera seine Geldsorgen auszusprechen, was nicht nur seinen Vorgänger Jay Garrick wütend macht. Ein gieriger Fernsehproduzent ist nicht ganz unschuldig an der nun in Keystone City ausbrechenden Angstpsychose...
"Schnelles Geld", in sechs Kapiteln erzählt, ist eine äußerst unterhaltsame und mit einigen gelungenen Pointen gespickte Lektüre, die für (der Tragik bekanntlich nicht abgeneigte) Flash-Verhältnisse geradezu leichtfüßig ausfällt, wäre da nicht sowohl die in die Story um Spin eingewobene Medienkritik als auch das Problem der mit Supertempo alternden Kinder von Wally. Alles in allem eine gut abgestimmte Mischung, illustriert von Freddie E. Williams II., der allerdings noch nicht seine spätere (respektive aktuelle) zeichnerische Klasse erreicht hat (siehe etwa "Batman/Teenage Mutant Ninja Turtles"). Ebenfalls enthalten ist passenderweise das Debüt von Gorilla Grodd aus "The Flash" 106 (1959), der auch in der Hauptstory mitmischt.