Ehe sich die drei Fragezeichen versehen, befinden sich sich schon inmitten eines neuen Falls. Doch wer ist ihr Auftraggeber?
Auf dem Gelände des Gebrauchtwarencenters von Titus Jonas kommt es zu einigen ungewöhnlichen Vorkommnissen. Ein Unbekannter wirft eine Dose mit kuriosem Inhalt über den Zaun und Bob wird von einem Fremden über den Haufen gerannt, der penetrant nach Benzin riecht, doch das alles wird von dem Umstand in den Schatten gestellt, dass Tante Mathilda verhaftet wurde. Kaum zu glauben, aber Justus resolute Verwandte wird verdächtigt, Falschgeld in Umlauf gebracht zu haben. Viele offene Fragen, die es zu klären gilt. Welche Bedeutung haben die merkwürdigen Gegenstände im Inneren der Dose? Wer hat ein Interesse daran, den drei Detektiven ein leeres Stück Papier, einen Parkschein, einen Schlüssel und ein silbernes Amulett zukommen zu lassen und zu welchem Zweck? Der Ehrgeiz der drei Fragezeichen ist geweckt, auch dieses mysteriöse Rätsel zu knacken.
Die ersten Minuten versprechen ein spannendes Abenteuer der drei Juniordetektive aus Rocky Beach. Gleich zu Beginn werden die Jungs mit einigen offenen Fragen und Rätseln konfrontiert, die einen kniffligen Fall in Aussicht stellen, doch anstatt wie gewohnt die Ermittlungen aufzunehmen, ist es eine Reihe von Zufällen, die die drei Fragezeichen durch dieses Abenteuer leitet. Exemplarisch sei dafür die zufällige Erwähnung eines Falls von Brandstiftung genannt, während sich Justus, Peter und Bob auf dem Polizeirevier aufhalten, der natürlich prompt auch mit dem Inhalt der Dose in Verbindung steht. Zwar macht es Spaß, dem Geschehen zu folgen, einen echten Kriminalfall bekommt man leider dieses Mal nur in Ansätzen präsentiert.
Die vielen Handlungsstränge stehen lange Zeit für sich und werden erst am Ende zu einem logischen Ganzen zusammengefügt, wofür es aber wieder einmal eines sehr langen Dialogs am Ende bedarf, um alles für den Hörer nachvollziehbar zu gestalten. Dazu wimmelt es in dieser Episode von exentrischen Figuren, die sicherlich nicht jedermanns Sache sein dürften. Erneut begegnen die drei Freunde einer sehr anstrengenden weiblichen Nebenfigur, die streckenweise nur schwer zu ertragen ist. Dazu kommen einige weitere sonderbare Zeitgenossen, an denen sich so mancher Hörer reiben dürfte. Die Musikstücke sorgen für das richtige Feeling, für eine Geschichte, die weit in die bewegte Vergangenheit von Rocky Beach zurückreicht. Viele der Kompositionen sind neu und in dieser Episode erstmalig zu hören.
Nach über 80 Einsätzen als Erzähler übergibt Thomas Fritsch das Ruder an Axel Milberg, der direkt zum Einstand mit einer überzeugenden Leistung punkten kann. Frank Gustavus verkörpert den undurchsichtigen und etwas verschrobenen Lewis Geriwell, ihm gelingt es großartig, die Ecken und Kanten seiner Figur glaubhaft in Szene zu setzen. Sarah Madeleine Tusk schlüpft in die Rolle von Amber, eines jungen Mädchens, das die drei Fragezeichen bei ihren Ermittlungen unterstützt. Schon im zugrunde liegenden Roman ist dieser Charakter schwierig angelegt und erfordert viel Geduld von Justus, Peter und Bob. Die Interpretation von Tusk ist leider in vielen Momenten äußerst anstrengend und nur schwer hörbar, hier wäre weniger sicherlich mehr gewesen. Daneben agieren viele alte Hörspielhasen wie Volker Bogdan, Karin Lieneweg, Rüdiger Schulzki und Michael von Rospatt, die auch diese Produktion mit ihren Stimmen bereichern. "...und das silberne Amulett" ist eine eher durchwachsene Folge, was eher dem Inhalt als der technischen Realisation geschuldet ist. Unter den 180er Folgen leider der bisher schwächste Output.