Supergirl versucht ein Versprechen einzulösen, das sie unmöglich halten kann.
Während
Band 117 der DC-Sammelreihe mit "Supergirl: Maelstrom" die gleichnamige Miniserie von 2009 enthielt, setzt der vorliegende einige Monate früher an und präsentiert mit den Ausgaben 28-33 weiteres, wenige Monate zuvor erschienenes Material aus der 2005 gestarteten "Supergirl"-Serie (deren Anfänge wiederum in
Band 109 zu finden sind). Kelly Puckett, den meisten Lesern wohl von der fantastischen "The Batman Adventures"-Reihe aus den 1990er Jahren bekannt, schildert darin den Versuch der Maid aus Stahl, ein Versprechen einzulösen, das sie einem kleinen Jungen gegeben hat. Thomas leidet an Krebs und Kara setzt alles daran ihn zu retten.
Ihr Lösungsansatz fällt gleichermaßen kreativ wie bizarr aus: Sie will den unsterblichen Resurrection Man so oft töten, bis er mit der gewünschten Fähigkeit wiedergeboren wird, um den kleinen Patienten im Spital zu heilen. Den Experten für die Tektiden genannten Nanomaschinen, denen Mitch Shelley seine Kräfte verdankt, holt Supergirl kurzerhand aus einem Bundesgefängnis, was naturgemäß den Argwohn ihres Cousins weckt. Doch auch dessen Interventionsversuch kann Kara nicht davon abhalten, angesichts des Todes von Thomas eine weitere Grenze überschreiten zu wollen…
"Supergirl: Vertrauensbruch" geht vergleichsweise sparsam mit den obligatorischen Prügeleien um, der wahre Gegner der zweiten Überlebenden von Krypton ist die Erkenntnis, dass der Mensch (und eben auch ein Superheld) angesichts seiner eigenen Sterblichkeit nicht Gott spielen sollte. Eine berührende Erzählung mit passablen Zeichnungen von Drew Johnson und Ron Randall, wobei das detaillierte Artwork ihres Kollegen Brad Walker ebenso wie das zwischendurch eingeschobene Kapitel um Karas Erbe vielleicht an anderer Stelle besser gepasst hätte. Als Extra gibt es eine feine Covergalerie und das Debüt von Mitch Shelley in "Resurrection Man" 1 von 1997.