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Die offizielle Marvel-Comic-Sammlung 115

Zu Beginn der 1970er Jahre ließ Marvel sowohl altbekannte als auch neue Horrorgestalten vom Stapel.

(C) Hachette / Die offizielle Marvel-Comic-Sammlung 115 / Zum Vergrößern auf das Bild klickenAn der Ignoranz so mancher Zeitgenossen von kontemporärer Kunst und Kultur hat sich auch im 21. Jahrhundert leider nichts geändert. So wie Legionen an Erziehungsberechtigten, selbsternannten Experten und moralinsauren Sittenwächter seit den 1990ern gegen vermeintliche Killerspiele in den Kinderzimmern Sturm liefen, war in den 1970ern und 1980ern der Heavy Metal die Zielscheibe der Kritik. Und da sich bekanntlich alles wiederholt, fiel noch etwas früher den Comics die zweifelhafte Ehre zu, als oberster verderblicher Einfluss auf die lieben Kleinen und Startrampe in die Kriminalität herhalten zu müssen. Das berühmt-berüchtigte Machwerk "Seduction of the Innocent", das (der mit eher weniger wissenschaftlicher Sorgfalt arbeitende) Fredric Wertham 1954 veröffentlichte, bedeutete das Aus für zahlreiche Horror-Comics.


Erst 1971 lockerte die von den Verlegern als Instrument zur Selbstzensur in vorauseilendem Gehorsam geschaffene Comics Code Authority die Zügel, was die Darstellung von aus der klassischen Schauerliteratur bekannten Monstern wie Vampiren und Werwölfen betraf. Marvel witterte Morgenluft und stellte den Lesern in den folgenden Monaten und Jahren etliche neue als auch Variationen bekannter Ungeheuer aller Couleur vor. Der erste Test des Möglichen, der Auftritt von Michael Morbius in "The Amazing Spider-Man" 101, der noch dazu gegen den damals sechsarmigen Spidey kämpfte, ist auch im treffenderweise "Marvel Horror" betitelten Band 115 der feinen Hachette-Sammelreihe abgedruckt.


Etliche Kreative der zweiten Generation wie Gary Friedrich, Roy Thomas, Gerry Conway, Steve Gerber, Len Wein und Rich Buckler, die bei Marvel zu dieser Zeit ans Ruder gelangten, sorgten für die Debüts weiterer schauerlicher Figuren, die sich hier finden – wobei diese entweder in Serien bereits etablierter Charaktere stattfanden (Morbius und Daimon Hellstrom), von diesen unabhängig waren und geläufige Horrorelemente aufgriffen (Werewolf by Night, The Living Mummy, Brother Voodoo) oder Literaturklassiker adadptierten wie "The Monster of Frankenstein" und "Tomb of Dracula". Auch wenn nicht alle Storys die (schwarz-weiße) Pracht von Man-Things Einstand erreichen, unterhaltsam und essentiell bezüglich der Horror-Rennaissance bei Marvel Anfang der 1970er sind sie allemal!


 
# # # Andreas Grabenschweiger # # #



Publisher: Hachette





Erhältlich im Zeitschriftenhandel und auf www.zeit-fuer-superhelden.de.


 
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