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Gruselkabinett 103

Stimmt es wirklich, was man sich erzählt? Ist das ägyptische Parfüm tatsächlich ein Elixier, gebraut mit dem Blut Unschuldiger, genutzt, um finstere Mächte zu beschwören?

(C) Titania Medien / Gruselkabinett 103 / Zum Vergrößern auf das Bild klickenÄgypten gilt ganz allgemein als ein Land der Mythen und Legenden. Eine Erfahrung, die auch der junge angehende Anwalt Thomas Keston macht, als ihn eine längere Bildungsreise ins Land der Pharaonen führt. Hier macht er die Bekanntschaft eines alten Scheichs, der ihm über eine Vielzahl von Mysterien berichtet, die es im Land am Nil gegeben haben soll. Bei einem seiner Besuche bei dem Alten empfängt ihn dort ein betörender Geruch, wie er ihm noch nie zuvor begegnet ist. Der alte Stammesfürst nennt ihn das ägyptische Parfüm, ein Elixier, mit dem die sonderbarsten Dinge Wirklichkeit werden können.


Keston versucht den Scheich zum Kauf zu überreden, was ihm jedoch nicht gelingt. In seine Unterkunft zurückgekehrt, erschrickt sein Diener zutiefst, seinem Herren hängt der Duft der Hölle, der Geister und Dämonen an. Keston glaubt, dass das Verhalten seines Bediensteten im tiefen Aberglauben der Bevölkerung begründet sei. Kurze Zeit darauf kehrt er nach England zurück und vergisst für mehrere Jahre die Ereignisse rund um das ägyptische Parfüm. Bis ihm dessen Duft urplötzlich in den vier Wänden seiner Kammer erneut begegnet und von einer sonderbaren Erscheinung begleitet wird. Steht das Parfüm tatsächlich in Verbindung mit übersinnlichen Phänomenen? Als ihm eine geisterhafte Gestalt ein myseriöses Rätsel aufgibt, besteht kein Zweifel mehr.


Auch wenn der Titel es nicht unbedingt vermuten lässt, ist "Das ägyptische Parfüm" eine klassische Schauergeschichte britischer Prägung, die übersinnliche Elemente mit denen einer Abenteuer- und Detektivgeschichte verknüpft. Der Auftakt lässt vermuten, dass den Hörer eine Geschichte erwartet, die ihn zu den dunklen Geheimnissen des Nilreichs entführt. Diese Erwartung wird jedoch zerstört, wenn die Geschichte einen Zeitsprung unternimmt und uns ins winterliche London entführt. Hier erwartet uns dann eben einer jenen Geschichten, die zum "Gruselkabinett"-Markenzeichen avanciert sind.


Wir begleiten den Protagonisten auf den einsamen und verwahrlosten Familiensitz eines alten Freundes. Dort begegnen uns dann alle Accessoires, die nötig sind, um eine Geistergeschichte ordentlich zu würzen. Mysteriöse, geisterhafte Erscheinungen, Rätsel, ein altes Gemäuer mit einem dunklen Geheimnis. Die Story bringt alles mit für eine wohlige Gänsehaut an einem kalten Winterabend. Neben der gelungenen Geschichte, in der sich heitere Momente mit dunkleren, gruseligeren abwechseln, kann die Produktion wieder einmal getrost als überaus gelungen bezeichnet werden. Die Atmosphäre, die notwendig ist, um eine ordentliche Spukgeschichte zu erzählen, wird hier mit äußerster Präzession getroffen.


Dramatische und unheimliche Musik unterstützt die mysteriöse Stimmung, wo es dienlich erscheint, und sorgt für Spannung, die fast greifbar wird. Dazu kommen Geräusche, die für eine derartig gelagerte Geschichte unerlässlich sind. Spukgestalten werden von Ächzen und Stöhnen begleitet, dazu knackt und knistert es in dem alten Gebäude, wenn sich die beiden Männer auf die Suche nach dem Geheimnis des Vorfahren begeben. Stimmung wird hier in jeder Hinsicht groß geschrieben. Lediglich ein halbes Dutzend Sprecher ist erforderlich, um "Das ägyptische Parfüm" angemessen in Szene zu setzen. Auch hier hat man nichts dem Zufall überlassen und großen Sachverstand bei der Besetzung der Rollen bewiesen.


Jonas Baeck ist als Thomas Keston zu hören und seine Stimme und Betonung entspricht in nahezu allen Belangen dem, wie sich ein englischer Gentleman des frühen 20. Jahrhunderts ausdrücken und verhalten würde. Gleiches gilt für seinen Freund aus Jugendtagen Jack Fernleigh, der von Matthias Lühn interpretiert wird und den etwas lockeren und humorvollen Gegenpart von Thomas Keston übernimmt. Eckart Dux, den man getrost als Hörspiellegende bezeichnen darf, begeistert als leicht verrückter Scheich und sorgt für die richtige Einstimmung auf die kommenden Ereignisse. Sven Daehlem. Jochen Schröder und Marius Clarén und runden den positiven Eindruck ab. "Das ägyptische Parfüm" ist eine klassische Geistergeschichte, angereichert mit Elementen aus der Abenteuerliteratur, und eine weitere starke Folge jenseits der 100. Episode, die vollauf überzeugen kann.


 
# # # Justus Baier # # #



Publisher: Titania Medien




 


 
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