Nachdem Hope sie verschmäht, teilt sich die Phoenix-Kraft auf fünf Wirte auf.
Die vorliegende Ausgabe der Marvel-Kollektion aus dem Hause Hachette bietet die Fortsetzung des umfangreichen Crossovers "Avengers vs. X-Men", dessen Auftakt sich in
Band 108 findet. Hope Summers, bekanntlich von Cyclops und seiner Gefolgschaft zum Heilsbringer in einer für Mutanten zunehmend lebensfeindlichen Welt verklärt, gibt dem Showdown der verfeindeten Fraktionen in der blauen Zone des Mondes eine unerwartete Wendung. Die Macht des Phoenix ist nämlich zu starker Tobak für die junge Dame, die sich der zweifelhaften Ehre entschlägt, zur Nachfolgerin der bekanntlich umgekommenen Jean Grey zu avancieren.
Diese Entscheidung und ein Angriff von Technikgenie Tony Stark auf den kosmischen Feuervogel führen dazu, dass sich dessen Macht nun auf fünf Wirte aufteilt. Was zu einem veritablen Albtraum für Captain America wird, denn nun stehen ihm Cyclops, Emma Frost, Namor, Colossus und Magik mit erweiterten Möglichkeiten gegenüber. Selbige nutzen sie auch weidlich aus, machen verödete Landstriche wieder urbar und sorgen für kostenlose und schier unbegrenzte Energie. Eine moralische Zwickmühle für Steve Rogers und seine Verbündeten, doch da wäre ja noch Hope als erste Auskunfsperson in Sachen Phoenix-Kraft, die es nun aus Utopia herauszuholen gilt.
Mit dem zweiten Drittel von "Avengers vs. X-Men", konkret den US-Ausgaben 5-8, beginnt der tiefe Fall von Scott Summers, der von Charles Xaviers gelehrigem Schüler in Sachen Toleranz gegenüber dem Homo sapiens zusehends zu einem Radikalen wird, der sich letztlich wenig vom Magneto früherer Tage unterscheidet. Eine Entwicklung, die wohl nicht jedem X-Fan geschmeckt hat, aber für eine spannende Handlung sorgt, die diesmal bei gewissen Passagen allerdings spürbar etwas zu hektisch und sprunghaft ausfällt. Nichtsdestotrotz ist auch der Mittelteil von "AvX", erneut von einer ganzen Heerschar an tollen Zeichnern zu Papier gebracht, solide Marvel-Unterhaltung.