Wie beängstigend muss es sein wenn man den eigenen Körper nicht mehr vertrauen kann? Wie lange wird es Lea noch gelingen, den Feind in ihrem Inneren im Zaum zu halten?
In immer kürzeren Abständen muss Lea hilflos beobachten wie sich ihre Gefühls- und Gedankenwelt auf dramatisch Art und Weise verändert. Jene Veränderungen weichen enorm von ihrem gewöhnlichen Verhalten ab. Doch Lea verliert nicht nur die Kontrolle über ihre Sinne, auch körperlich machen sich erste Veränderungen bemerkbar. Was geschieht mit ihr? Dann erreichen die Beeinträchtigungen eine neue Dimension.
Nach einer durchzechten Nacht wird ein Tischlergeselle tot aufgefunden. Die letzte Person, mit der er lebend gesehen wurde, war Lea. Ist die junge Frau aus einer anderen Welt tatsächlich für seinen Tod verantwortlich? Die Ereignisse überschlagen sich und Lea findet sich plötzlich im Kerker wieder. Noch glauben ihre Freunde an ihre Unschuld, doch auch ihnen kommen erste Zweifel, ob ihre Partnerin und Gefährtin nicht doch ein dunkles Geheimnis hütet.
Die
vorangegangene "Dragonbound"-Folge, "Die Nacht gehört den Skolniks", endete einmal mehr mit einem amtlichen Cliffhanger und ließ den Fan mit der bangen Frage zurück, ob Lea nun wegen Mordes in den Kerker wandert. "Dämonenjagd" setzt genau dort an und führt die Ereignisse rund um ihre mysteriöse Verwandlung fort. Ein enormes Spannungspotenzial erwächst allein aus der zunehmenden Veränderung von Lea und wie es für sie und ihre Freunde weitergehen wird. Besteht noch Hoffnung auf eine Rettung? Die Geschichte schreitet zügig voran und widmet sich alsbald der Frage, ob es gelingen wird, Lea doch noch heilen zu können.
Fiebert der Hörer soeben noch mit, ob die Suche nach einem Heilmittel von Erfolg gekrönt sein wird, betritt eine neue, geheimnisvolle Gruppierung die Bühne, deren Ziele noch im Dunklen bleiben. Nebenbei erfährt man ein wenig mehr über die unheimlichen Skolniks und ihre Lebensweise, die sich doch deutlich von der eines Menschen unterscheidet. "Dämonenjagd" kommt noch einmal in einem atmosphärisch deutlich düstereren Gewand daher als die Vorgängerfolge, was insbesondere der dramatischen Veränderung von Lea geschuldet ist, die ihren immer gewalttätigeren und animalischeren Anfällen zunehmend hilfloser gegenübersteht.
"Dämonenjagd" bringt alles mit was eine gute Fantasy-Geschichte auszeichnet, einen interessanten Plot mit immer neuen Wendungen, eine Gruppe von Helden, die sich der Finsternis entgegenstemmt und gleich mehrere Gegenspieler, die alles versuchen, um Lea und ihren Freunden zu schaden. Die akustische Gestaltung ist äußerst detailverliebt und bietet auch nach mehrmaligen Hören immer noch Überraschungen und neue Dinge, die es zu entdecken gilt. So entsteht eine sehr gelungene und natürlich anmutende Soundkulisse, die dafür sorgt, dass Leas Abenteuer zu weit mehr macht als das reine gesprochene Wort.
Zu etwas wirklich Besonderem wird diese Folge allerdings durch ihre Sprecher. Bettina Zech hat bereits in den vielen zurückliegenden Folgen unter Beweis gestellt, dass Lea für sie nicht einfach eine Rolle unter vielen ist. Immer wieder ist es ihr gelungen, der Figur neue Facetten hinzuzufügen. Der bisherige Höhepunkt dieser kontinuierlichen Weiterentwicklung ist die vorliegende Episode. Die tiefgreifenden Veränderungen im Verhalten und Wesen von Lea werden auf beeindruckende Weise herausgearbeitet und sorgen für eine ordentliche Portion Gänsehaut.
Auf einem ähnlich hohen Level agiert Christiane Marx als Lysan, die in dieser Episode wirklich die Hölle durchleben muss. Die vielen verschiedenen Emotionen werden von ihr gut eingefangen und dürften kaum jemanden kalt lassen. Dazu kommen weitere großartige Stimmen wie Christian Rudolf, Jürgen Thormann und Jürgen Kluckert. Peter Lerf und sein Team präsentieren eine in allen Belangen überzeugende Folge aus dem "Dragonbound"-Universum.