Nach mehreren Jahren gibt es die Chance zu erfahren, wie das Psychoduell zwischen Doktor Asano und dem Serienmörder Shinohara weitergeht.
Vor wenigen Monaten wurde bekannt, dass die deutschsprachige Manga-Verlagslandschaft einen weiteren Zugang erhält. Das Debüt von altraverse, so der Name des Neulings, bringt dabei ein Wiedersehen mit alten Bekannten auf zweierlei Weise mit sich: Erstens finden sich im Team nämlich neben Gründer Joachim Kaps noch mehrere weitere Wegfährten von Tokyopop wieder, zweitens knüpft man mit einem der Starttitel direkt an eine Serie aus der jüngeren Vergangenheit an. "In these words" erschien nämlich bereits bei besagter einstiger publizistischer Heimat, ließ aber nach zwei Bänden 2013/14 nichts mehr von sich hören.
Die von TogaQ und Kichiku Neko (alias Guilt|Pleasure) geschaffene Serie kehrt jetzt noch einmal von Anfang an auf den deutschen Markt zurück, wobei sich Käufer der ersten Auflage als extra noch über drei exklusive Minidrucke freuen dürfen. Der Psychiater Katsuya Asano wird gebeten, sich in ein von der Außenwelt weitgehend abgeschottetes Haus zu begeben, um mit einem Serienmörder in Polizeigewahrsam zu besprechen. Kenji Shinohara hat mehrere Menschen entführt, grausam gefoltert und letztlich gestückelt, ist nun aber bereit, mit dem Doktor zu sprechen, der zu seiner Festnahme maßgeblich beitrug. Asano soll ihm ein Geständnis entlocken, doch drohen ihn grausame Visionen, in denen er selbst zum Opfer wird, um den Verstand zu bringen.
"In these words" ist wohl keine Lektüre für jene, die sich einen reinrassigen Thriller erwartet haben oder die Etikettierung "Boys Love 18+" durch den Verlag übersehen haben und um Titel dieser Ausrichtung grundsätzlich einen großen Bogen machen. Das sei ihnen selbstverständlich unbenommen, wenn auch um den Preis, eine zugeben wirklich faszinierend aufbereitete Kreuzung der beiden genannten Genres zu verpassen. Wenn die im Nachwort abgegebenen Versprechen der Schöpfer halten, dass wir dann endlich auch die Fortsetzung in den Händen halten können, sollte einer (unheimlich) erregenden Lektüre mit Blut, Schweiß und Tränen nichts entgegenstehen.