Wonder Woman sieht sich einer schier unüberwindbaren Gegnerin gegenüber, die nicht nur ihre Leidensfähigkeit auf die Probe stellt.
Nach
"Die dunkle Seite des Paradieses", einer der ersten Ausgaben der DC-Sammelreihe von Eaglemoss, enthält der vorliegende Band weiteres Material aus der Autorenstrecke von Gail Simone bei "Wonder Woman" (Vol. 3). Aus den Nummern 26-33 stammt die achtteilige Story "Rise of the Olympian", die mit einem Einsatzbefehl für das Einsatzteam des Amts für Metawesen-Belange beginnt. In einem Einkaufszentrum wütet ein mächtiges Wesen, das bereits mehrere hilflose Zivilisten getötet hat und es nun scheinbar mühelos schafft, Wonder Woman zu besiegen, ihr goldenes Lasso an sich zu nehmen und zu verschwinden.
Während sich die von der Niederlage traumatisierte Diana von ihren schweren Verletzungen erholt, wischt ihre Gegnerin, die den unheilvollen Namen Genocide trägt, mit mehreren Mitgliedern der Justice League den Boden auf. Anschließend macht sie sich auf den Weg, um Doctor Psycho zu befreien, der von einem sich seltsam verhaltenden Sarge Steel bewacht wird. An anderer Stelle trifft niemand Geringerer als Zeus höchstpersönlich Maßnahmen, um die Amazonen von Themyscira durch männliche Krieger zu ersetzen, die mit drastischen Mitteln für Frieden auf der Erde sorgen sollen.
Zugegeben: Die Enthüllung, um wen es sich bei Genocide handelt, ist mehr als gelungen. Die Kampfmaschine bringt Diana an die Grenzen ihrer Kraft und stellt sie – nach den Ereignissen der "Infinite Crisis" – erneut vor die Frage, ob das Töten von derart bösen Individuen das letzte Mittel zur Rettung Unschuldiger sein kann. Keine Frage, Genocide fungiert hier als Dianas Pendant zu Supermans Nemesis Doomsday. Das Storykleid, das Gail Simone darum gehüllt hat, franst allerdings an zu vielen Stellen aus, um zum modernen Klassiker zu reifen. Die gefühlte Hälfte davon besteht aus Prügeleien mit Genocide, während etwa die kriegerische Friedenstruppe von Zeus angesichts der damit verbundenen globalen Auswirkungen ordentlich ausbaufähig gewesen wäre.
Lesern, die in der jüngeren Geschichte von Wonder Woman nicht so sattelfest sind, könnten mitunter überfordert sein von den zahlreichen Charakteren, die sich hier ein Stelldichein geben. In grafischer Hinsicht kann man "Der Aufstieg des Olympiers" hingegen keine Vorwürfe machen, Aaron Lopresti und (der bei einem Kapitel eingesprungene) Bernard Chang machen ihre Sache sehr gut. Außerdem enthalten sind "Wonder Woman" 105 aus dem Jahr 1996 von John Byrne und leider schon wieder eine Bildergalerie, die den ansonsten reichlich vorhandenen Platz für die Originalcovers beansprucht.