Ein Dunkler Ritter ohne getreuen Wunderknaben an seiner Seite? Das geht gar nicht und ist auch die Meinung des jungen Tim Drake.
Mit "A Death in the Family" erschien 1988 einer der Meilensteine der Batman-Historie, der den bei den Fans nicht sonderlich beliebten Jason Todd per Telefonabstimmung ins Jenseits beförderte.
Besagten Klassiker hat Eaglemoss bereits in seine "DC Comics Graphic Novel Collection" aufgenommen, nun folgt mit der knapp ein Jahr später erschienenen Storyline "A Lonely Place of Dying" ein fünfteiliges Crossover, das einen wichtigen Schritt hin zu einer Konsolidierung des Mitternachtsdetektivs darstellte. Die Ermordung des zweiten Robin durch den Joker hat den Wächter Gothams traumatisiert und ihn noch verbissener gemacht. Batman ist in seinem Vorgehen brutaler, aber auch unkonzentrierter und fehleranfälliger geworden.
Nicht nur Butler Alfred muss ansehen, dass er von seinen nächtlichen Einsätzen immer öfter mit gravierenden Verletzungen zurückkehrt – auch ein dem Leser zunächst Unbekannter, der sich an die Fersen des Dunklen Ritters geheftet hat, macht sich zunehmend Sorgen. Dick Grayson, einst als erstes Boy Wonder unterwegs und als Nightwing längst flügge geworden, wird von dem Verfolger mit dem Problem seines Mentors konfrontiert, als er zu seiner alten Wirkungsstätte, dem Zirkus Haly, zurückkehrt. Tim Drake, so der Name des jungen Mannes, der die Geheimidentitäten seiner Idole schon längst herausgefunden hat, will Dick dazu bewegen, wieder das rot-grün-gelbe Dress anzulegen, doch dieser hat daran ebenso wenig Interesse wie an der Rückkehr zu den Teen Titans.
Der von Marv Wolfman und George Perez geschriebene und von Letztgenanntem sowie Jim Aparo und Tom Grummett sehenswert gezeichnete Mehrteiler (aus "Batman" 440-442 und "The New Titans" 60-61) fährt mit Two-Face ein Kaliber auf, das der Story um die "Inthronisierung" des dritten Robin ebenso sehr Gewicht verleiht wie einst der Abgang von dessen Vorgänger durch den Clownprinz des Verbrechens. Den Titans fällt hier nur die Rolle der Zaungäste zu, damit auch Nightwings Anteil an dem, was Batman ausmacht und wieder ausmachen soll, gebührend berücksichtigt werden kann. "A Lonely Place of Dying" ist gut gealtert und ein positives Gegenstück zum düsteren "A Death in the Family", lediglich einige Schnitzer beim Lektorat vermögen das Lesevergnügen etwas zu trüben.