Nachdem die junge Faith zum neuen It-Girl der Kunstszene aufgestiegen ist, wird ihre Beziehung zur mysteriösen Poppy immer enger.
Oberflächlich läuft für die junge Malerin obszöner Bilder alles wunderbar. Die Kunstwelt verzehrt sich nach ihr, die Preise für ihre Bilder steigen in schwindelerregende Höhen und auch im privaten findet sie in der Liebe zu Poppy emotionale Erfüllung. Auch die Verstrickungen mit Louis – ihrem künstlerischen Mentor und Poppys Vater – empfindet sie mehr als Abenteuer, ist sie doch von der sexuellen Offenheit und Freiheit, die sie erlebt, fasziniert.
Doch düstere Visionen und ominöse Blackouts trüben ihr hedonistisches Dasein, wobei die unheimlichen Warnungen einer verrückten alten Dame ebenfalls nicht hilfreich sind. Immer mehr realisiert Faith, mit wem sie sich hier eingelassen hat und welche Folgen ihr sorgloser Umgang mit den dunklen Kräften nach sich ziehen kann. Doch Liebe, der Durst nach Erfüllung und Abenteuer sowie die Befriedigung durch ihren Erfolg trüben ihr Urteilsbewusstsein.
Im zweiten Band begleitet der Leser Faith vor allem bei ihren teils übernatürlichen sexuellen Eskapaden, erlebt ihren künstlerischen Aufstieg mit und merkt immer mehr, dass sie zu realisieren beginnt, dass nicht alles mit rechten Dingen zugeht. Gekonnt hält sich Autor Brian Azzarello mit der moralischen Keule zurück, lässt dem Exzess freien Lauf und porträtiert einen von Schuldgefühlen und Hemmungen befreiten Ausschnitt der Gesellschaft, in dem sich Faith fallen lassen kann.
Zeichnerin Maria Llovet setzt die oftmals expliziten Ausschweifungen gekonnt erotisch in Szene und bricht dabei das eine oder andere Tabu. Als Leser steht man wie ein Voyeur außerhalb der Handlung und ist in seiner Urteilskraft hin- und hergerissen. Einerseits gönnt man Faith ihre nicht nur sexuell freigeistigen Erfahrungen, andererseits sitzt der aufoktroyierte moralische Kompass so tief, um zu wissen, dass solch sündiges Verhalten letztlich nicht gut ausgehen kann. Was auch Faith erfahren muss…