Während endlich Hoffnung für Gotham aufkeimt, spielen zwei Bösewichte ihr ganz eigenes Spiel in und mit der Stadt.
Mit dem vorliegenden Band erreicht nun auch die Eaglemoss-Fassung des umfangreichen Batman-Crossovers "No Man`s Land" ihr Finale. Die hier abgedruckten acht US-Ausgaben tragen alle das Coverdatum Januar oder Februar 2000, hier galt es also nur mehr wenig wegzulassen, um den Seitenumfang nicht zu sprengen. Erneut werden an der einen oder anderen Stelle Nebenentwicklungen angesprochen, die sich in den verschiedenen monatlichen Titeln von Mitgliedern der Bat Family oder Specials finden, was die diesmal wesentlich komprimiertere Erzählung aber nicht beeinträchtigt. Zunächst gilt es für den Dunklen Ritter noch die längst überfällige Aussprache mit James Gordon zu erledigen, bei der er diesem einen besonderen Vertrauensbeweis gibt.
Doch nicht nur diese Partnerschaft wird neu aufgebaut, sondern auch Gotham. Obwohl die Stadt immer noch Niemandsland und offiziell abgeschottet ist, gelangen Tonnen an Baumaterial und schließlich auch jener Mann in die Stadt, der sich als ihr Wohltäter inszeniert. Kein Geringerer als Lex Luthor weiß Medien und öffentliche Meinung bei seinem kalkulierten Gesetzesbruch an seiner Seite und weckt Aufbruchsstimmung, möchte unter der Hand aber tatsächlich neue Besitzverhältnisse zu seinen Gunsten schaffen. Das gilt es ebenso zu verhindern wie den ein neues Ausmaß an Niederträchtigkeit erreichenden Plan des Jokers, sich für den "Liebesentzug" seines Erzfeinds zu rächen. Und auch Huntress weiß, dass ihr außer Kontrolle geratener Verbündeter William Pettit früher oder später durchdrehen wird…
Die letzten Abschnitte der Saga lassen so etwas wie Aufbruchsstimmung im Niemandsland aufkommen, das (passenderweise zum damaligen realen) Jahresende wieder in den Schoß der USA zurückkehren soll. Da in Batmans Heimatstadt aber bekanntlich für jedes Fünkchen Hoffnung ein Eimer pechschwarzer Dunkelheit zur Verfügung steht, ist es wieder der Joker, der Commissioner Gordon eine weitere persönliche Tragödie beschert und sozusagen für das Opfer sorgt, das der Wahnsinn Gothams offenbar für den anstehenden Neuanfang verlangt. Wenngleich zeichnerisch sowohl Licht als auch Schatten geboten werden, setzen die fast ausschließlich von Greg Rucka verfassten Storys einen gelungenen Schlussstein nicht nur für "No Man`s Land", sondern gewissermaßen auch die wechselvolle DC- und Bat-Geschichte der unruhigen 1990er.