Wie weit ist Commissioner Gordon bereit zu gehen, um der Anarchie in Gotham Herr zu werden?
Rechnet man die Vorgeschichte "The Road To No Man’s Land" mit ihren zwölf Ausgaben hinzu, umfasst "No Man`s Land" ganz genau sage und schreibe 100 Hefte. Somit steht natürlich außer Frage, dass Eaglemoss bei seiner drei Bände umfassenden Version des Mega-Crossovers der späten 1990er Jahre massiv kürzen und sich auf die zentralsten Kapitel beschränken musste. Das wird auch beim vorliegenden zweiten von drei Happen offensichtlich: Das erste darin abgedruckte Kapitel aus "Batman: Legends of the Dark Knight" 120 erschien mit dem Coverdatum August 1999, das letzte aus "Detective Comics" 739 stammt vom Dezember 1999. Von 38 US-Heften in diesem Zeitraum finden sich hier neun, was den Lesefluss aber gar nicht auffallend stört – das Fehlen von hie und da angedeuteten Nebensträngen, etwa der Auftrag an Nightwing, die Haftanstalt Blackgate unter Kontrolle zu bringen, dürften Gelegenheitsleser sicher verkraften.
Damit wären wir auch schon beim Kern der Sache, denn Nightwing ist nicht der einzige Vertreter der Fledermausfamilie, der auf Wunsch von Batman ins zerstörte Gotham zurückgekehrt ist. Selbst Batman muss einsehen, dass er das von Bandenkämpfen geplagte Katastrophengebiet unmöglich allein befrieden kann und stattdessen Prioritäten setzen muss. Das beinhaltet auch das eine oder andere Zweckbündnis, etwa mit Poison Ivy, die den Robinson Park übernommen hat und sich nun in der Gewalt von Clayface findet. Die ungewöhnliche Kombination aus den Zeichnungen von Dan Jurgens und den markanten Tuschestrichen von Bill Sienkiewicz allein ist ihr Geld schon wert. Bane mischt ebenfalls mit, dringt in Gotham ein und soll das Stadtarchiv in die Luft jagen. Wissen ist besonders im Niemandsland Macht, von daher wird es interessant zu erfahren, wer ihm den Auftrag dazu erteilt hat.
Commissioner Gordon bekommt inzwischen die Rechnung für den von ihm eingeschlagenen Weg präsentiert. Nach einer blutig beendeten Geiselnahme spalten sich die Blue Boys des GCPC in zwei Fraktionen auf, die Recht und Ordnung auf unterschiedliche Weise durchsetzen wollen. Und da sich bekanntlich auch das Paktieren mit Superschurken irgendwann rächt, eröffnet Two-Face in seiner unnachahmlich irren Weise einen Prozess gegen seinen kurzzeitigen Partner, von dem er sich hintergangen fühlt – wiedergegeben von "Gerichtsschreiber" Greg Rucka, der in Sachen krimineller Umtriebe (fiktiver Natur) bekanntlich äußerst bewandert ist. Der spürbar gesteigerte Actionanteil der diesmal präsentierten Kapitel lässt jedenfalls schon mal ordentlich Vorfreude auf das nahende große Finale der Saga aufkommen.