Wie jeder Schurke von Format bleibt auch Ra`s al Ghul nicht lange tot, nur dass er für seinen neuen Körper ausgerechnet den eigenen Enkel auserkoren hat.
In der an Hochkarätern wahrlich nicht armen Galerie der Bat-Schurken nimmt Ra`s al Ghul eine besondere Stellung ein, schließlich verdanken wir seinem Ringen mit "dem Detektiv" den gegenwärtigen Robin Damian, der aus einer Liaison mit dessen Tochter Talia al Ghul hervorging und durch Grant Morrison in den offiziellen DC-Kanon eingeführt wurde. In der neunteiligen Miniserie "Batman: Death and the Maidens" ließ ihn das Kreativteam Greg Rucka und Klaus Janson 2003/04 über die Klinge springen, doch ebenso wie Helden pflegen bekanntlich auch Schurken früher oder später aus dem Reich der Toten zurückzukehren. In Form der Lazarusgruben verfügt der "Kopf des Dämons" über eine ausgezeichnete Vorrichtung, mit der sich der Weg alles Irdischen wunderbar umgehen lässt.
"The Resurrection of Ra`s al Ghul", erschienen 2007 in verschiedenen Heften von DCs Fledermaus-Abteilung, schildert das unvermeidbare Comeback von Ra`s al Ghul, doch es gibt ein Problem: Der Körper, in dem der wiedererweckte Geist des Bösewichts nach dem heilenden Bad vorübergehend steckt, ist von Verfall gezeichnet und eigentlich nur eine Notlösung – denn ursprünglich sollte Damian, Sohn von Töchterchen Talia und Bruce Wayne, als neuer Wirtskörper dienen. Da der junge Mann aber naturgemäß wenig Enthusiasmus zeigt, sich der ihm zugedachten Rolle zu fügen, entbrennt eine turbulente Verfolgungsjagd bis in die Bathöhle, die auch die beiden Robin-Vorgänger Dick Grayson und Tim Drake involviert und (aufgrund der Horden an attackierenden Ninjas) an ihre Grenzen bringt.
Eaglemoss hat die Storyline auf zwei Bände aufgeteilt, wobei es vor den ersten zwei Kapiteln noch drei weitere Geschichten zu lesen gibt: Zwei davon, die Origin von Ra`s al Ghul aus "Batman Annual" 26 sowie der offizielle Prolog aus "Batman" 670, sind essentielle Bausteine. Die Story wirkt teils etwas zerfahren, es mutet überdies seltsam an, dass nach dem vorläufigen Scheitern seines Plans, sich Damians Körper zu schnappen, Ra`s einfach als wandelnde Mumie präsentiert wird. Wie genau er an (respektive in) den geschwächten Leib des Schauspielers Sam Tang geriet, bleibt unklar und hätte durchaus eine eigene Geschichte verdient im Gegensatz zum verzichtbaren Tie-in aus "Robin Annual" 7. Das Artwork geht in Ordnung und verzichtet in qualitativer Hinsicht auf Ausreißer sowohl nach oben als auch unten.