Die Abwesenheit des Jokers, der die Bat-Familie terrorisiert, nützt ein ambitionierter Handlanger des Pinguins, um sich dessen Imperium einzuverleiben.
Direkt im Anschluss an
Band 45 der Fledermaus-Kollektion von Eaglemoss gibt es weiteres Material aus "Detective Comics" zu lesen, wenngleich diesmal aus der "New 52"-Serieninkarnation. Nach dem ersten von ihm verfassten und gezeichneten Dutzend an Ausgaben verabschiedete sich Tony S. Daniel in Richtung "Action Comics" und wurde von John Layman beerbt, der sich mit dem Indiehit
"Chew" für höhere Mainstream-Weihen empfohlen hatte. Während die Kollegen Snyder und Capullo epische Storylines im Schwestertitel "Batman" inszenierten, folgte der neue Autor jenem Ansatz, den auch schon Paul Dini während seiner Arbeit am vorangegangenen Volume von "Detective Comics" in der Prä-
"Flashpoint"-Zeit verfolgt hatte.
Für eine so von den generellen Geschehnissen dieser Zeit losgelöste Erzählweise, wie sie sich Layman möglicherweise gewünscht haben mag, waren die Zügel seitens der DC-Redaktion offensichtlich doch zu straff, denn bei zwei der hier abgedruckten Heftnummern 13-17 handelt es sich um Tie-ins zu
"Death of the Family". Die Tatsache, dass der Pinguin eine jener Schachfiguren auf der Schurkenseite ist, die der Joker in seinem perfiden Psychospiel mit der Bat Family benötigt, nutzt Layman aus und inthronisiert kurzerhand Ignatius Ogilvy als selbsternannten Nachfolger des Pinguins. Der bisherige Handlanger von Oswald Cobblepot, der sich nun Kaiser Pinguin nennt und sogar Poison Ivy für eine Zusammenarbeit gewinnen kann, erklärt sich zum neuen starken Mann in Gothams Unterwelt.
Parallel dazu nutzen zahlreiche Joker-Sympathisanten und Nachahmungstäter die Überforderung der an zahlreichen Fronten kämpfenden Polizei aus, um Chaos zu stiften – Chaos, das Ogilvy mehr als recht ist, um Batmans Erzfeind Verbrechen in die Schuhe zu schieben, die er und seine neuen (und teils widerwilligen) Verbündeten begehen. Die flüssig geschriebene Neuordnung der Machtverhältnisse in der Stadt enthält alle wichtigen Bat-Ingredienzen und wird vom detaillierten Strich Jason Faboks elegant getragen, auch der in den kurzen und knackigen Backup-Storys eingesetzte Andy Clarke macht seinen Job außerordentlich gut. Abzüglich kleinerer Probleme mit Fußnoten gibt es an diesem Band, der auch einige der leider viel zu seltenen Bonusseiten enthält, nichts auszusetzen.